Grundlagen der Gerinnungsaktivierung an Fremdmaterialien


Grundlagen der Gerinnungsaktivierung an Fremdmaterialien

Maitz, M. F.

Die Blutgerinnung ist ein komplex regulierter Vorgang. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Gerinnung initiieren können. Beteiligt sind die Proteasen der Gerinnungskaskade, Blutplättchen, die Endothelzellen der Gefäßwand und verschiedene Proteine, die an Oberflächen adsorbiert sind. Die Ursachen der Blutgerinnung liegen allgemein an geänderten Strömungsverhältnissen, erhöhter Gerinnungsfähigkeit des Blutes und an den Oberflächen.
Die Aktivierung der Blutgerinnung ist meist bei Implantaten im Blutstrom nicht gewünscht. Der Schwerpunkt dieser Übersicht liegt darauf, wie durch veränderte Oberflächeneigenschaften die direkte Aktivierung der plasmatischen Blutgerinnung, Aktivierung von Blutplättchen und der Endothelzellen unterdrückt werden können. Dabei werden physikalische Eigenschaften wie die Oberflächenrauhigkeit und Oberflächenenergie optimiert, biochemisch funktionelle Gruppen auf der Oberfläche aufgebracht, als lokale Pharmaka werden Heparin und Hirudin als gerinnungshemmende Substanzen angewandt, Thrombozyten-Rezeptorblocker und antiproliferative Medikamente sind in vorklinischen oder klinischen Studien. Weiter wird darauf gesetzt, eine intakte Endothelschicht zu erreichen, indem das Endothelwachstum auf der Oberfläche gefördert wird oder Endothelzellen auf den Implantatoberflächen in vitro im Sinn von Tissue Engineering zu züchten.

Keywords: Hemocompatibility; clotting cascade

  • Lecture (Conference)
    3. Thüringer Biomaterial-Kolloquium, Jena, November 09, 2001
  • Contribution to external collection
    3. Thüringer Biomaterial-Kolloquium, Jena, November 09, 2001

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-4738