Erstarrung von Pb-Sn-Legierungen unter Magnetfeldeinfluss

Obwohl zur Anwendung von Magnetfeldern bei der Erstarrung, z. B. beim Stranggießen von Al-Legierungen oder Stahl und bei der Kristallzüchtung, bereits Erkenntnisse vorliegen, befindet sich dieses Gebiet erst am Anfang seiner Entwicklung. Die Beeinflussung des Temperaturfeldes durch magnetfeldinduzierte Strömungen beim Phasenübergang flüssig/fest läßt wegen der Auswirkungen auf Keimbildungs- und - Kornwachstumsreaktionen ein bisher kaum beachtetes Entwicklungspotential für Werkstoffe und Technologien erwarten. Zielstellung der Arbeiten ist die Erzeugung eines feinkörnigen, globulitischen Gefüges bereits in Folge des Erstarrungsprozesses, analog dem, welches in Knetlegierungen nach einer Umformung und Wärmebehandlung vorliegt. Zu klären ist, inwieweit die bei herkömmlicher Erstarrung auftretenden Konzentrations- und Eigenschaftsgradienten sowie die Lunkerbildung unterdrückt werden können. Ferner soll untersucht werden, inwieweit durch die Dauer und Intensität magnetfeldinduzierter Strömungsvorgänge speziell im Zweiphasengebiet flüssig/fest Einfluß auf die Entstehung und den Aufbau des Endgefüges genommen werden kann.
Vorgestellt werden experimentelle Arbeiten zur Untersuchung der gerichteten Erstarrung von PbSn-Legierungen in einem rotierenden Magnetfeld. Gemessen werden Abkühlungskurven und Geschwindigkeitsmessungen während des Erstarrungsprozesses.