Glukosestoffwechsel, Intratumoraler pO2 und Tumorperfusion bei inoperablen Kopf-Hals-Tumoren vor Strahlentherapie


Glukosestoffwechsel, Intratumoraler pO2 und Tumorperfusion bei inoperablen Kopf-Hals-Tumoren vor Strahlentherapie

Beuthien-Baumann, B.; Appold, S.; Kittner, T.; Hietschold, V.; Baumann, M.

Ziel/Aim: Prospektive Erfassung von Daten zur Charakterisierung des intratumoralen Mikromilieus mittels FDG-PET, interstitieller Messung des Sauerstoffpartialdruckes und MRT-Untersuchung der Tumorperfusion vor radikaler Radio- bzw. Radiochemotherapie und Evaluierung der prognostischen Wertigkeit der Parameter.

Methodik/Methods: 14 Patienten mit inoperablen Kopf-Hals-Tumoren (UICC Stadium IV) wurden untersucht. Der intratumorale p02-Gehalt wurde mit einer Eppendorf-Sonde polarographisch gemessen. Die Tumorperfusionsmessung wurde im MRT (1.5 T Siemens Vision mit Kopf-Hals-Spule) durch den gemessenen Signalverlust bei Kontrastmittel-Bolus-Passage ermittelt. Ferner wurden die Tumorvolumina im MRT bestimmt. Als Maß des Glukosestoffwechsels wurde der mittlere Standard uptake value (SUVmean) der Tumorregion im FDG-PET bestimmt (300 MBq 18F-FDG i.v., ECAT EXACT HR+, Siemens/CTI).

Ergebnisse/Results: Die Tumorvolumina reichten von 14 bis 220 cm3 (median 74 cm3). Die SUVmean betrugen im Median 9,7 und waren bis auf in einem Turnor deutlich erhöht (range 2,9 -12,0). Die medianen pO2-Werte der individuellen Tumoren zeigten eine weite Variabilität (range 0,1 - 33,1 mm Hg), der Median der Gruppe betrug 7,5 mm Hg. Korrelationsanalysen ergaben R2-Werten von 0,25 für Tumorvolumen versus pO2, 0,15 für SUVmean versus pO2, 0,13 für Perfusion versus pO2, 0,06 für SUVmean versus Tumorvolumen und 0,03 für Perfusion versus Tumorvolumen.

Schlussfolgerungen/Consequences: Die nicht vorhandenen bzw. sehr schwachen Korrelationen zwischen den gemessenen Parametern deuten an, dass mit den unterschiedlichen Messmethoden verschiedene Charakteristika des Tumormikromilieus erfasst werden und dass diese sich daher evtl. prognostisch ergänzen könnten. Die nur sehr schwache Korrelation zwischen Glukoseaufnahme und interstitiell gemessenem pO2 des Tumors weist darauf hin, dass neben anaerober Glykolyse weitere Faktoren die Zuckeraufnahme des Tumors beeinflussen. Derzeit werden weitere Patienten in diese Untersuchung aufgenommen und das Follow-up ergänzt, um die prognostische Relevanz der verschiedenen Messergebnisse, ggf. auch in Kombination, auf die Tumorkontrolle nach Strahlentherapie zu prüfen.

  • Lecture (Conference)
    40. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, Freiburg, 10.-13.04.2002
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 41 (2002) V173

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-5186