Mikromilieu und Hypoxie im Bild


Mikromilieu und Hypoxie im Bild

Baumann, M.; Krause, M.; Eicheler, W.; Petersen, C.; Zips, D.; Beuthien-Baumann, B.; Kotzerke, J.; Laniadao, M.; Herrmann, T.

Der prätherapeutischen Identifikation prognosebestimmender Parameter des Tumormikromilieus, z. B. dem Ausmaß der Hypoxie kommt eine besondere Bedeutung für die Individualisierung der Tumortherapie zu. Entsprechende Informationen können heute grundsätzlich durch die biologisch-funtionelle Bildgebung zur Verfügung gestellt werden. Ein wesentliches Problem sämtlicher bildgebender Verfahren ist jedoch, dass nicht zwischen klonogenen, also rezidivfähigen, und nicht -klonogenen Zellen unterschieden werden kann. Klonogene Zellen machen oft nur einen verschwindend kleinen Anteil aller Zellen im Tumor aus und können ausschließlich durch funktionell-tumorbiologische Methoden erfasst werden. Voraussetzung für die Entwicklung und Validierung funktioneller Bildgebungsmethoden ist daher die Integration von Methoden der Strahlen- und Tumorbiologie mit bildgebenden Untersuchungensverfahren. Diese Integration setzt den Aufbau und die gezielte Förderung entsprechender fachübergreifender Gruppen voraus. Bisherige Ergebnisse zur funktionellen Bildgebung des Tumormikromilieus, die anhand eines Beispiels illustriert werden, zeigen eine hohe Relevanz für unser Verständnis der Biologie von Krebserkrankungen. Es besteht wenig Zweifel daran, dass in der Zukunft die Integration der funktionellen Bildgebung in die Krebsbehandlung, z. B. in die computergeschützte Strahlentherapieplanung, wesentliche Impulse für die Verbesserung der Therpaie krebskranker Patienten bieten wird.

  • Nova Acta Leopoldina NF 89, Nr. 337 (2004) 119-125

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