Irrtümer über Kernenergie


Irrtümer über Kernenergie

Prasser, H.-M.

Der Vortrag plädiert für einen Mix aus Atomenergie und erneuerbaren Energien, um die Versorgung für die Zukunft sicher zu stellen. Kernkraftwerke sind ebenso wirtschaftlich, wie heute die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen, jedoch mit wesentlich geringeren Stoffströmen verbunden: Der Ertrag aus der Spaltung von einem Kilogramm Uran 235 oder Plutonium 239 entspricht dem aus der Verbrennung von rund 2800 Tonnen Steinkohle. Dies ist die Stärke der Kernenergie, denn dadurch ist sie die einzige Primärenergiequelle, bei der die Abfälle vollständig erfasst und geordnet entsorgt werden können. Unrealistisch ist die Vorstellung, Deutschland könne seinen Energiebedarf bis 2050 zur Hälfte aus regenerativen Quellen decken. Speichermöglichkeiten sind begrenzt, weshalb bei idealen Witterungsbedingungen Überkapazitäten auftreten würden, die nicht verwertet werden könnten. Bei einer Flaute oder bedecktem Himmel wiederum müsste Strom importiert oder beispielsweise aus fossilen Kraftwerken eingespeist werden. Beides würde den ohnehin schon hohen Strompreis aus diesen Quellen in unvertretbare Höhen treiben. Weiterhin betrachtet werden die Verfügbarkeit von Spaltmaterial, der erreichte Stand bei der Sicherheit der Kernkraftwerke sowie die Endlagerproblematik.

Keywords: nuclear energy; energy strategy; nuclear safety; nuclear waste disposal; nuclear fuel

  • Lecture (others)
    Thematischer Abend, 19.11.2004, Darmstadt, Germany

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-7166