„Rossendorfer Beiträge zur Flutung von Gruben des Uranbergbaus – Über den Einfluss des Grubenholzes auf das Verhalten von Kontaminanten im Flutungswasser“


„Rossendorfer Beiträge zur Flutung von Gruben des Uranbergbaus – Über den Einfluss des Grubenholzes auf das Verhalten von Kontaminanten im Flutungswasser“

Baraniak, L.; Abraham, A.

Der Prozess des natürlichen Grubenholzabbaus in gefluteten Bergwerken führt zu stark reduzierenden Bedingungen im Grubenwasser. Dies hat Konsequenzen für Kontaminanten im Flutungswasser. Insbesondere gelöstes Uran und Arsen könnten reduktiv ausgeschieden werden. Um die künftigen Redoxbedingungen im Grubenwasser zu charakterisieren, wurde das Wasser eines Hochmoors im Erzgebirge in dieser Hinsicht als nahezu gleich gearteter Fall untersucht. Das Redoxpotential im Moorwasser, gemessen mit einer Platinelektrode, sank von der Oberfläche bis in einen Meter Tiefe von etwa 600 mV auf -100 mV. Aus der Tiefenwasseranalyse und der Untersuchung des Sumpfgases, das aus dem Moorgrund extrahiert wurde, errechnete sich ein Redoxpotential von -119  5 mV. Charakteristisch für das stark reduzierende Milieu ist das Auftreten von Methan und Schwefelwasserstoff im Sumpfgas. Aus der Kenntnis dieses Zustands kann für die künftige Situation in der gefluteten Grube hergeleitet werden, dass Uran(VI) und Arsen(V) im Laufe der Zeit reduziert werden und als Uran(IV)-hydroxid und Arsen(III)-sulfid ausgeschieden werden. Durch diesen natürlichen Reinigungsprozess wird die Gefahr der Ausbreitung im unterirdischen Wasserleiter, der als Reservoir für die Trinkwasserversorgung dient, gebannt. Das Hochmoor kann in diesem Sinne als natürliches Analogon zur gefluteten Grube betrachtet werden.

  • Lecture (others)
    Veranstaltung, 12.05.2005, Zwickau, Germany

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