Untersuchung des Einflusses von Gallussäure auf das Redoxverhalten von Uran (VI)

Im Mittelpunkt der Uranforschung stehen die Wechselwirkungen des Urans mit natürlichen Organika, wie Huminstoffen und Holzabbauprodukte. Diese entstehen durch den natürlichen Zersetzungsprozess und sind teilweise hochmolekulare organische Substanzen mit mehreren funktionellen Gruppen.
Es ist bekannt, dass diese Stoffe einen Einfluss auf den Oxidationszustand des Urans haben. Ein bedeutender Unterschied zwischen den verschiedenen Oxidationsstufen liegt in der Löslichkeit des vierwertigen und sechswertigen Urans begründet. Die sehr geringe Löslichkeit des vierwertigen Urans gegenüber dem sechswertigen Uran führt zu einer Immobilisierung des Urans. Bei der Reduktion durch natürliche Organika könnte es so zu einer lokalen Anreicherung an Uran im Boden führen.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Einfluss der Gallussäure (3, 4, 5-Trihydroxybenzoesäure) auf das Redoxverhalten von Uran(VI) zu untersuchen und eine mögliche Reduktion des Uran(VI) zu Uran(IV) spektroskopisch nachzuweisen.

Die Gallussäure wurde dabei als vereinfachte Modellvorstellung für Huminstoffe betrachtet, weil sie eine organische Substanz mit mehreren funktionellen Gruppen ist und reduzierende Eigenschaften gegenüber Metallionen aufweist].