Erfahrungen zur Herstellung von [11C]CH3I unter Berücksichtigung langer Transportleitungen zwischen Zyklotron und Synthesemodul
Erfahrungen zur Herstellung von [11C]CH3I unter Berücksichtigung langer Transportleitungen zwischen Zyklotron und Synthesemodul
Rode, K.; Knieß, T.; Wüst, F.
Ziel:
[11C]CH3I sind wichtige Markierungsbausteine in der 11C-Chemie. Für ihre Synthese und ihre Verwendung in verschiedenen Methylierungsreaktionen sind automatisierte Synthesemodule entwickelt worden. Hier vergleichen wir die Herstellung von [11C]CH3I über die Iodierung von [11C]CH4 in der Gasphase. Die erzielten radiochemischen Ausbeuten und spezifischen Radioaktivitäten sollen unter Berücksichtigung der besonderen Rossendorfer Infrastruktur (500 m Distanz zwischen Zyklotron und Synthesemodul) diskutiert werden.
Methodik:
Beim klassischen nasschemischen Verfahren wurde das im Zyklotron hergestellte [11C]CO2 in einem 11C-Synthesemodul (Nuclear Interface) zu [11C]CH3I und [11C]CH3OTf umgesetzt und für die N-Methylierung eines Piperazinderivates verwendet. Ein GE TRACERlab Fx C Synthesemodul wurde für die Konversion von [11C]CO2 in [11C]CH4 und die weitere Umwandlung in [11C]CH3I bzw. [11C]CH3OTf genutzt.
Ergebnisse:
Die N-Methylierung des Piperazinderivates mit [11C]CH3OTf im Nuclear Interface 11C-Synthesemodul ergab radiochemische Ausbeuten von 40-60% und spezifische Radioaktivitäten von bis zu 30 GBq/µmol. Die Reaktion in dem GE TRACERlab Fx C Synthesemodul lieferte radiochemische Ausbeuten von 30-40% und nur geringe spezifische Radioaktivitäten von 5-10 GBq/µmol.
Schlußfolgerungen:
Überraschenderweise konnten mit dem nasschemischen Verfahren höhere radiochemische Ausbeuten und bessere spezifische Aktivitäten erzielt werden. Das gezielte Ausfrieren von [11C]CO2 vor der Reduktion mit LiAlH4 im Nuclear Interface Synthesemodul ist von Vorteil, um Bestandteile des Targetgases, wie z. B. O2, zu entfernen.
Dagegen wurden mit dem GE TRACERlab Fx C Synthesemodul schlechtere spezifische Aktivitäten erreicht, was neben der langen Targetleitung auf folgende Ursachen zurückzuführen ist:
- Reduktion von Targetgasbestandteilen durch den Ni-Katalysator zu kaltem CH4
- Die eingesetzten hochreaktiven Ni-Katalysatoren verwenden Al2O3/SiO2 als Träger-material. Dieses Trägermaterial stellt eine potentielle Quelle für Kohlenstoffkontaminationen dar.
Literatur:
Knieß, T. et al., Annual Report 2004, FZR-424, p. 33
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Lecture (others)
13. Arbeitstreffen der AG Radiochemie/Radiopharmazie, 06.-08.10.2005, Seefeld, Austria
Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-8036