Möglicher Einfluss von F-18-3-O-methyl-fluordopa (OMFD) und Positronen-Emissions- Tomographie (PET) auf die Bestrahlungsplanung von Hirntumoren


Möglicher Einfluss von F-18-3-O-methyl-fluordopa (OMFD) und Positronen-Emissions- Tomographie (PET) auf die Bestrahlungsplanung von Hirntumoren

Beuthien-Baumann, B.; Alheit, H.; Oehme, L.; Winkler, C.; Füchtner, F.; Höpping, A.; Kotzerke, J.

Ziel/Aim:

Die Bestrahlungsplanung beruht auf einem komplexen Zielvolumenkonzept, dass die Tumorregion erfassen (gross tumor volumen,GTV), subklinische Tumorausdehnung beinhalten und Lagerungsinkonsistenzen zwischen den einzelnen Bestrahlungsfraktionen ausgleichen soll (planning target volumen, PTV). Der Einfluss der OMFD-PET auf die Bestrahlungsplanung von Hirntumoren wurde anhand folgender Fragen untersucht: Wurden mit OMFD-PET Tumorareale angezeigt, die nicht vom konventionell erstellten PTV erfasst wurden? Könnte das Einbeziehen von OMFD-PET in die Bestrahlungsplanung das PTV im Vergleich zur konventionellen Planung potenziell verkleinern?

Methodik/Methods:

Bei 30 Patienten mit malignen Hirntumoren wurde OMFD-PET nach subtotaler Resektion und vor Strahlentherapie durchgeführt. Die PET-Daten und soweit vorhanden prä- und postoperative T1-gewichtete MRT-Studien wurden retrospektiv mit dem Planungs-CT am Bestrahlungsplanungssystem Pinnacle 3 überlagert. Die Tumorareale im PET und Kontrastmittelanreicherung im MRT wurden als einzelne GTV markiert und in das Planungs-CT integriert. Es erfolgte der Vergleich der GTV-OMFD und GTV-MRTprä/post mit dem GTV-konv, das allein auf dem Planungs-CT und der visuellen Bildbeurteilung des MRT beruht.

Ergebnisse/Results:

Bei 28 von 30 Patienten war Tumorgewebe mittels OMFD-PET abgrenzbar. Ein Patient zeigte einen multifokalen Befall, so dass die primär kurative Therapieintention in ein palliatives Konzept geändert wurde. Alle im OMFD-PET abgrenzbaren Tumorregionen waren im konventionell erstellten PTV enthalten. Die mittleren Volumina betrugen 69,2 #±# 42,2ccm für das GTV-konv, 48,0 #±# 43,8ccm für das GTV-MRTprä, 16,8 #±# 15,5ccm für das GTV-MRTpost und 14,8 #±# 12,3ccm für GTV-OMFD. Der differentielle Vergleich der Volumina ergab, dass bei 5 von 29 Patienten mehr als 10 ccm der GTV-OMFD außerhalb des GTV-konv und bei 8 von 26 Patienten außerhalb des GTV-MRTpost lokalisiert waren. Bei 6 von 26 Patienten lagen mehr als 10ccm des GTV-MRTpost außerhalb des GTV-OMFD.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die funktionelle Bildgebung von Hirntumoren mittels OMFD-PET detektiert relevantes Tumorgewebe außerhalb der im MRT detektierten Tumorregion und erbringt somit wichtige Informationen für die Abgrenzung des GTV für die Bestrahlungsplanung. Multimodale Strahlentherapieplanung beinhaltet das Potential die Hochdosisregion genauer abgrenzen und so möglicherweise die Ausdehnung des PTV begrenzen zu können.

  • Lecture (Conference)
    44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, 05.-08.04.2006, Berlin, Germany
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 45(2006)2, A71
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-8419