Entwicklung von radioaktiven Kupferkomplexen auf der Basis hexadentater Bispidinliganden

Die Entwicklung von Chelatbildnern für Kupferradionuklide im Hinblick auf einen Einsatz in der Nuklearmedizin (⁶⁴Cu: PET, ⁶⁷Cu: Endoradionuklidtherapie) ist ein intensiv bearbeitetes Forschungsgebiet. [1, 2] In diesem Zusammenhang stellen Liganden auf der Basis des Bispidins – Derivate des 3,7-Diazabicyclo[3.3.1]nonans – eine neue interessante Stoffklasse dar, weil sie sehr stabile Kupfer(II)-Komplexe bilden. [3] Darüber hinaus weisen Bispidinliganden weitere günstige Eigenschaften wie eine schnelle Komplexbildungskinetik sowie vielfältige Modifizierungsmöglichkeiten auf, und sind damit für die Entwicklung zielsuchender Radioliganden prädestiniert. [4] Es wird über die Synthese verschiedener hexadentater Bispidine berichtet und über Möglichkeiten zur Einführung kopplungsfähiger Ankergruppen, die eine Verknüpfung mit biologisch relevanten Molekülen gestatten, diskutiert (Bild 1). An ausgewählte Bispidinliganden wurden Biomoleküle wie Neurotensin NT(8-13) und Bombesin BBN(7-13) gekoppelt. Untersuchungen zur Radiochemie und auch zur Radiopharmakologie entsprechender ⁶⁴Cu-markierter Biokonjugate werden vorgestellt. Dafür werden in vitro- (Challengeversuche in Anwesenheit von Konkurrenzliganden, Plasmastabilität) und in vivo-Studien an Wistar-Ratten (Bioverteilung, Kleintier-PET) herangezogen.

[1] S. V. Smith, J. Inorg. Biochem. 2004, 98, 1874-1901.
[2] S. J. DeNardo, Semin. Nucl. Med. 2005, 35, 143-151
[3] P. Comba, M. Kerscher, W. Schiek, Prog. Inorg. Chem. 2007, in press
[4] H. Stephan, S. Juran, M. Walther, J. Steinbach, K. Born, P. Comba, in „Technetium, Rhenium, and other
Metals in Chemistry and Nuclear Medicine“, U. Mazzi (Ed.), SGE Editoriali, Padova, Italy, 2006, 7, 219-222.