Neue Recyclingexpertin für Forschung & Lehre in Freiberg
Erste gemeinsame Berufung von Helmholtz-Institut und TU Bergakademie Freiberg

Medieninformation vom 21.10.2013

Die Recyclingexpertin Prof. Christiane Scharf lehrt und forscht seit Beginn des Wintersemesters an der TU Bergakademie Freiberg und dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF). Es handelt sich um die erste gemeinsame Berufung von Bergakademie und Helmholtz-Institut, welches zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) gehört.

Seit 1. Oktober leitet Prof. Christiane Scharf die Abteilung Metallurgie und Recycling des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie. Sie wurde bisher kommissarisch geleitet durch Prof. Michael Stelter, Prorektor für Forschung an der Bergakademie. Christiane Scharf wurde außerdem als Professorin für Metallurgie und Recycling von Hochtechnologiemetallen am Institut für Nichteisen-Metallurgie und Reinststoffe der TU Bergakademie Freiberg berufen. Beide Einrichtungen arbeiten damit weiter eng zusammen. Besonders wichtig sind der Wissenschaftlerin darüber hinaus Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie der Industrie.

Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht das Recycling von Materialien und Materialverbünden, wie Metallschrott, Elektronikschrott sowie Reststoffen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Metallen anfallen, z.B. Schlacken, Schlämme, Abwässer, Filterstäube, Späne oder auch Straßenstäube. „Wir müssen das Recycling dieser Stoffe noch viel mehr verstärken, denn sie enthalten zahlreiche Elemente, die für die Industrie sehr wichtig, aber schwer zu beschaffen sind“, sagt die Forscherin. Dabei handelt es sich um Elemente wie Gold, Niob, Tantal, Rhenium, Magnesium, Seltene Erden, Gallium, Indium, Germanium oder Platin.

Das Recycling von Seltenen Erden soll ein besonderer Schwerpunkt sein. Diese Elemente sind zum Beispiel Legierungsbestandteil von hochfesten Magnesiumlegierungen, die in der Industrie aufgrund ihrer Temperaturbeständigkeit für Gussteile eingesetzt werden. Gemeinsam mit anderen Kollegen beschäftigte sich die Forscherin erstmals mit dem Recycling von Magnesiumlegierungen und stellte daraus neue, sekundäre Legierungen her. In Freiberg will sich Christiane Scharf des Weiteren vor allem mit den Stoffströmen von Indium, Germanium und Gallium befassen, beispielsweise in der Photovoltaikindustrie oder auch in anderen Branchen. Nur wenn man weiß, welche Wege die Rohstoffe nehmen und wo sie sich verteilen, könne man Ansätze zum Recycling entwickeln.

Neue Forschungsergebnisse will die Wissenschaftlerin unmittelbar in die Lehre einbringen und an die Studierenden der Ressourcenuniversität weitergeben. „Diese Aufgabe ist für mich besonders reizvoll“. Bei ihrer bisherigen Forschung untersuchte sie z.B. wie sich Blei aus Reststoffen entfernen lässt, um diese umweltverträglich weiterverarbeiten zu können, z.B. im Straßenbau. Außerdem ging es um die Aufbereitung von Reststoffen aus der Hüttenindustrie, die noch große Mengen an Eisen enthalten.

Christiane Scharf studierte Chemieingenieurwesen in Burgsteinfurt und Clausthal. Sie war bisher tätig am Institut für Metallurgie der Technischen Universität Clausthal. In ihrer Freizeit unternimmt sie mit ihrer Familie gern Fahrradtouren und Waldläufe oder geht ins Theater.


Weitere Informationen:

Prof. Christiane Scharf
Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Leiterin Abteilung Metallurgie und Recycling
Tel.: 0351 260 4429

TU Bergakademie Freiberg
Institut für Nichteisen-Metallurgie und Reinststoffe
Prof. für Metallurgie und Recycling von Hochtechnologiemetallen
Tel.: 03731 39 3102

Medienkontakt:

Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie am HZDR
Anja Weigl, Pressereferentin
Tel.: 0351 260 4427

TU Bergakademie Freiberg
Bastian Fermer, Pressesprecher
Tel.: 03731 39 2355