Nachricht vom 16.09.2020

Nachhaltigkeit verbindet: Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (am HZDR) ist neues EMC Mitglied

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Seit April verstärkt das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) das Deutsch-Chilenische Netzwerk Eco Mining Concepts (EMC). Das Forschungsinstitut, das nun Teil des wissenschaftlichen Beirats ist, gehört zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und damit zur größten Forschungsorganisation Deutschlands, der Helmholtz-Gemeinschaft.

Nur eineinhalb Jahre nachdem das HIF 2011 als Bestandteil der nationalen Rohstoffstrategie der Bundesrepublik Deutschland etabliert worden war, wurde auch das Bergbaukompetenzzentrum der AHK Chile gegründet. „Das Bergbaukompetenzzentrum ermöglichte uns in den ersten Jahren mehrere erfolgreiche Kooperationen mit chilenischen Partnern. Jetzt wird diese Partnerschaft durch Eco Mining Concepts schließlich formalisiert und ausgebaut“, freut sich HIF-Direktor Jens Gutzmer und ergänzt: „Wir verstehen uns als einen Wegbereiter einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft und diese beginnt bekanntlich mit dem Bergbau. Hier ist Chile mit seiner Erfahrung im Großbergbau von Kupfer und seinen Nebenelementen, aber auch im Einsatz erneuerbarer Energietechnologien ein wichtiger Kooperationspartner“.

So war eines der ersten HIF-Projekte eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der chilenischen Industrie finanzierte Zusammenarbeit mit IM2, heute ein Teil von Codelco Tech. Ziel des Projekts war, das Ausbringen von Molybdän in Kupfererzen zu optimieren – und zwar ohne die Kupfergewinnung negativ zu beeinträchtigen. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Flotation von Pyrit mit biobasierten Reagenzien. Es wird in Kooperation mit dem Chilenischen Advanced Mining Technology Center (AMTC) durchgeführt und vom BMBF und der Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica CONICYT finanziert. Beide Aspekte tragen zu einem nachhaltigen Bergbau bei: die optimalen Rohstoffgewinnung, als auch der Einsatz umweltverträglicherer Reagenzien.

Als Mitglied des Netzwerks Eco Mining Concepts setzt sich das HIF für die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen chilenischen und deutschen Firmen sowie akademischen Partnern ein. Mit der Entwicklung nachhaltiger Technologien von der Exploration bis zum Recycling einschließlich der Simulation von Prozessen kann das Institut einen wichtigen Beitrag für den chilenischen Bergbau leisten. Digitale Zwillinge beispielsweise erlauben es, Schwachstellen in der Metallproduktion zu identifizieren und mittels innovativer Technologien die Rohstoff- und Energieeffizienz zu erhöhen. Auch der Schwerpunkt Remining, also die Gewinnung von Roh- und die Immobilisierung von Schadstoffen aus Bergbauhalden, ist für Chile relevant, da hier beim Abbau von Porphyr Kupfererzen große Mengen Abraum entstehen. In dem vom HIF koordinierten Netzwerk rECOmine (https://www.recomine.net/en/) werden für solche Fälle neue Remining-Konzepte entwickelt. Diese haben die Nutzung disperser Rohstoffquellen in Kombination mit der Rehabilitation von Bergbau-Altlasten zum Ziel. Auch diese Thematik adressiert Eco Mining Concepts. Fortschritte, die durch Projekte in rECOmine erzielt werden, können in einem aktiven Bergbauland wie Chile gemeinsam weiterentwickelt und vermarktet werden.

Quelle: https://ecominingconcepts.cl/de/nachhaltigkeit-verbindet-helmholtz-institut-freiberg-fuer-ressourcentechnologie-ist-neues-emc-mitglied/