Jugend-forscht-Praktikantin stellt Lehmziegel am HIF auf den Prüfstand

Jugend-forscht-Praktikantin Alexandra Helbig im Labor am HIF ©Copyright: HZDR/HIF

Jugend-forscht-Praktikantin Alexandra Helbig im Labor am HIF

Bild: HZDR/HIF Robert Möckel

Die 15-jährige Schülerin Alexandra Helbig absolviert derzeit ein zweiwöchiges Praktikum am HIF, das ihr durch den HIF-Sonderpreis für Ressourceneffizienz ermöglicht wird. Diesen erhielt Alexandra für ihre Arbeit zum Thema „Verbesserung der Witterungsbeständigkeit von Lehmbauwerken im Außenbereich“, womit sie zur Gewinnerin des Landeswettbewerbs Jugend forscht Sachsen 2021 in der Kategorie Technik gekürt wurde.

Die Schülerin der 10. Klasse hat sich mit ihrer Projektarbeit bewusst für ein nachhaltiges Thema entschieden und tüftelt schon eine Weile in der heimischen Werkstatt an der optimalen Zusammensetzung von Lehmziegeln. „Lehm ist ein nachhaltiger und weltweit verfügbarer Baustoff. Leider ist er jedoch nicht besonders witterungsbeständig“, so die Brandiser Gymnasiastin. Beschichtungen sollen den Lehmziegel vor dieser Anfälligkeit schützen. Alexandras Untersuchungen konzentrierten sich auf Anstriche und Putze. Doch was eignet sich am besten? Es zeigte sich, dass Anstriche leider nicht geeignet sind, die Witterungsbeständigkeit zu erhöhen. Für ihre weiteren Untersuchungen entwickelte sie verschiedene Putze mit Kaliwasserglas und Amylopektin-Zusatz. Bei Amylopektin handelt es, um den Hauptbestandteil von Stärkekörnern. Als Wasserglas bezeichnet man in wassergelöste Natrium-, Kalium- und Lithiumsilikate. Am HIF prüft sie nun mit Unterstützung der Wissenschaftler*innen die Haftung des Putzes auf dem Lehmziegel und seine Widerstandsfähigkeit. Es werden Dünnschliffe erstellt und unter dem optischen sowie Kathodolumineszenzmikroskop untersucht. So möchte die Schülerin ein besseres Verständnis über die Verbindung von Putz und Lehmziegel erlangen.

Die Jungforscherin will ihre Idee eines widerstandsfähigen und nachhaltigen Baumaterials weiterverfolgen und verbessern, um im kommenden Jahr wieder beim Jugend forscht Wettbewerb anzutreten. Dort ist sie nach eigenem Bekunden zwar die Jüngste, aber dennoch ein „alter Hase“, da sie bereits 12 Teilnahmen bei verschiedenen MINT-Wettbewerben verzeichnen kann. Eine Weiterentwicklung könnte sein, wie die Ziegel nach ihrem Nutzungsende wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können. Denn der Gedanke der Kreislaufwirtschaft, der in der Forschung am HIF eine zentrale Rolle, ist auch bei Alexandra gereift: „Ich möchte keinen Verlust, sondern Nutzen generieren, auch über den Lebenszyklus hinaus.“