Nachricht vom 21. Juni 2022
Freiberg ist neugierig
Rückblick auf die Lange Nacht der Wissenschaft und Wirtschaft am HIF
Über 1000 Besucher*innen zog es am vergangenen Samstag ans Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), um hautnah zu erleben, womit sich die Forschenden an dem Institut des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) beschäftigen. Zahlreiche Experimente, Mitmach-Aktionen und Führungen begeisterten die Wissenschaftsinteressierten trotz der sommerlich heißen Temperaturen.
Bereits zum Start um 16 Uhr war der Besucherandrang groß – viele Freiberger*innen und Besucher*innen aus der Region haben die Lange Nacht der Wissenschaft und Wirtschaft nach dreijähriger Pause herbei gesehnt. Und so herrschte von 16 bis 22 Uhr reges Treiben an den vielen Ständen im und vor dem Institut. Ein Besuchermagnet im Außenbereich war vor allem der Roboter-Hund R-EX, der nahezu tiergleich über den Rasen und Palletten spazierte. Der Roboter ist mit modernster Sensorik ausgestattet und wird für die Erkundung in schwer zugänglichem oder für den Menschen gefährlichem Gelände genutzt.
Im Inneren des Instituts zog zunächst der Siebturm die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Siebe mit verschiedenen Lochgrößen übereinander angeordnet, ließen süße Leckereien unterschiedlichen Durchmessers, angetrieben durch eine Rüttelplatte, hindurchrieseln oder fingen sie auf. Spielerisch zeigten die Forschenden damit, wie die Korngrößenverteilung von Schüttgütern ermittelt wird. Am Nachbarstand wurden verschiedene hydrometallurgische Verfahren experimentell vorgeführt. Beispielsweise die Fällung, bei der gelöste Wertmetalle durch das Hinzufügen geeigneter Substanzen ausgeschieden werden.
Auf besonderes Interesse bei Groß und Klein stieß die Führung durch das Metallurgie-Technikum, das erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Das von außen kupferrot strahlende Gebäude neben dem Institut ist eine Versuchsinfrastruktur für pyro- und hydrometallurgische Verfahren zur Aufbereitung von mineralischen und metallhaltigen Rohstoffen. Im Anschluss konnte auch ein Blick in die Aufbereitungshalle der UVR-FIA GmbH geworfen werden, in der Gesteine mechanisch aufbereitet werden.
Und wer noch mehr über die Aufbereitung von Rohstoffen erfahren wollte, ließ sich in die Welt der Flotation einführen. Bei Stoffgemischen mit Korngrößen unter 20 Mikrometern – nicht einmal halb so dick wie ein Menschenhaar – wird beispielsweise die Schaumflotation genutzt. Einer Flüssigkeit mit fein gemahlenen Partikeln werden Gasblasen zugeführt, die Blasen haften an Teilchen mit hydrophober (wasserabstoßender) Oberfläche. Diese steigen mit den angehängten Luftblasen nach oben und bilden eine Schaumschicht, die abgeschöpft werden kann. Auf den jeweiligen Wertstoff zugeschnittene Reagenzien sorgen dafür, dass die „richtigen“ Körnchen in den Schaum gelangen.
Aber auch an den Ständen der präsentierenden Unternehmen wie Freiberg Compound Materials, Pama Paper Machinery und Beak Consultants sowie dem Stand der Fraunhofer Institute THM und IKTS gab es Aktionen zum Mitmachen und Staunen. Alle gemeinsam präsentierten sie am HIF-Standort den Bereich Forschung und Wirtschaft in Freiberg.