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Nachricht vom 18. Mai 2022

HZDR-Preise 2021: Vorstand würdigt besondere Leistungen

Foto: Verleihung der HZDR-Preise 2021 ©Copyright: HZDR / André Wirsig

Verleihung der HZDR-Preise 2021 am 18. Mai im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).

Bild: HZDR / André Wirsig

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Klassische Computer stoßen in unserer vernetzten Welt immer mehr an ihre Grenzen. Das gilt besonders für das Erkennen von Mustern in Datenströmen. Eine Aufgabe, die das menschliche Gehirn mit Bravour erledigt. Um eine neuartige Computerarchitektur zu entwickeln, nimmt sich Dr. Katrin Schultheiß vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) unsere Denkzentrale zum Vorbild. In kleinsten magnetischen Strukturen erforscht sie die nichtlinearen Wechselwirkungen sogenannter Spinwellen – den kollektiven Bewegungen von Spins, die den Drehimpuls der Teilchen beschreiben. Für diese Leistung wurde die Physikerin am 18. Mai 2022 mit dem diesjährigen HZDR-Forschungspreis ausgezeichnet. Bei der Festveranstaltung im Großen Hörsaal überreichten der Wissenschaftliche Direktor Prof. Sebastian M. Schmidt und die Kaufmännische Direktorin Dr. Diana Stiller zudem Preise in den Kategorien Wissenschaftskommunikation, Promotion sowie Technologie und Innovation.

Schultheiß, die am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung des HZDR tätig ist, erhielt die Auszeichnung gemäß der Urkunde für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der nichtlinearen Magnonik als Grundlage für eine spinbasierte neuromorphe Computerarchitektur. Eine Stärke dieses Ansatzes ist es, Muster in Datenströmen mit einer Taktung im Bereich von Nano- bis Pikosekunden zu erkennen. So könnten einmal Radarsignale, die von Autos zum Zweck des autonomen Fahrens erfasst werden, viel effizienter und schneller verarbeitet werden als bisher.

Das Preiskomitee entschied sich, in der Kategorie Forschung auch einen Anerkennungspreis an Dr. Frank Stefani, Jan Forbriger, Thomas Gundrum und Dr. Thomas Herrmannsdörfer zu verleihen. Den Wissenschaftlern vom Institut für Fluiddynamik und vom Hochfeld-Magnetlabor Dresden gelang es, das theoretisch vorhergesagte Verhalten sogenannter Alfvénwellen im Bereich der Sonnenkorona erstmals experimentell zu bestätigen. Dazu führten sie ein Experiment mit dem geschmolzenen Alkalimetall Rubidium durch.

Anwendung neuer Bildgebungsverfahren stärkt Führungsrolle der Dresdner Krebstherapie

Den Technologie- und Innovationspreis nahm ein Team vom Institut für Radioonkologie – OncoRay, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und Siemens Healthineers entgegen. Dr. Nils Peters, Dr. Patrick Wohlfahrt, Jonathan Berthold, Maria Tschiche, Dr. Tobias Hölscher und Dr. Christian Hofmann haben eine direkte Reichweitevorhersage für die Partikeltherapie von Krebserkrankungen etabliert, die auf einem speziellen Bildgebungsverfahren – der Dual-Energy-Computertomographie – basiert. Durch ihre Umsetzung in den klinischen Alltag profitieren bereits hunderte Patient*innen von der Methode, die sich durch eine geringe Bestrahlung des Normalgewebes auszeichnet.

Ein weiterer Anerkennungspreis ging an Dr. Martin Kreller und Dr. Robert Wodtke. Die beiden Wissenschaftler vom Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung konzipierten ein technologisches Herstellungsverfahren für die GMP-gerechte Routineproduktion des Radiopharmakons Iod-123-Ioflupan.

Mit dem Doktorand*innenpreis zeichnete der Vorstand in diesem Jahr drei Promotionsleistungen aus:

  • Dr. Sebastian Unger vom Institut für Fluiddynamik für seine Dissertation zum Thema Experimentelle und numerische Untersuchung der Wärmeübertragungs- und Strömungscharakteristik von berippten Einzelrohren und Rohrbündeln.

  • Dr. Falco Reissig vom Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung für seine Doktorarbeit zum Thema Untersuchungen zur stabilen Bindung von kurzlebigen Alphaemittern für die Radionuklidtherapie.

  • Dr. Toni Hache vom Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung für seine Dissertation zum Thema Frequency control of auto-oscillations of the magnetization in spin Hall nano-oscillators.

Wissenschaftskommunikation: Angebote für Schüler*innen überzeugen

Über den Wissenschaftskommunikationspreis freuten sich Dr. Matthias Streller, Nadja Gneist und Tobias Kozlowski vom Schülerlabor DeltaX. Während der Covid-19-Pandemie haben sie Online-Experimentierkurse entwickelt, um Schüler*innen weiterhin Zugang zu spannenden Inhalten zu ermöglichen. Die kostenfreien Kurse sind bequem per Computer, Smartphone und Tablet nutzbar und richten sich an Kinder und Jugendliche ab der 3. Klasse für den Unterricht und die Freizeit. Ein Höhepunkt war der Kurs zum Thema Töne, der im Dezember 2021 live aus der Dresdner Kreuzkirche übertragen wurde.

Lucas Pereira und Dr. Raimon Tolosana Delgado vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, Dr. Nico Hoffmann und Patrick Stiller vom Institut für Strahlenphysik, Pia Hanfeld und Lenz Fiedler vom Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) sowie Helene Hoffmann von der Zentralabteilung Informationsdienste und Computing nahmen den Anerkennungspreis für ihr Engagement bei den „Jugend hackt“ Labs in Sachsen entgegen. Das Programm bietet jungen Menschen in ganz Deutschland Experimentierräume und eine Plattform, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Unter dem Slogan „Mit Code die Welt verbessern“ richtet es sich an alle, die digitale Werkzeuge, Prototypen und Konzepte für eine bessere Zukunft entwickeln wollen. Das HZDR ist mit den Labs in Dresden, Freiberg und Görlitz beteiligt.