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Nachricht vom 02. Juni 2022

Forschung, die bei der Industrie gut ankommt

Halbzeit und Evaluierung: Die drei Helmholtz Innovation Labs am HZDR betreiben seit 2020 anwendungsorientierte Forschung in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen. Bei der Halbzeitbewertung Ende Mai hat die Helmholtz-Gemeinschaft die bisherigen Aktivitäten des BlitzLabs sowie von CLEWATEC und FlexiSens als gewinnbringend beurteilt. Sie werden damit weitere zweieinhalb Jahre gefördert, um ab 2025 als eigenständige Innovationslabore finanziell unabhängig zu agieren. Die ersten Ausgründungen und Kooperationen mit großen Unternehmen sind bereits erfolgt.

Zwei Ausgründungen in zwei Jahren – das ist die Erfolgsbilanz des Innovationslabors BlitzLab. Eines der Start-ups entwickelt innovative Silizium-Elektroden, die in Zukunft das Reichweite-Problem von Akkus z. B. in Elektroautos lösen werden. BlitzLab widmet sich der ultrakurzen thermischen Behandlung von Materialien mit Blitzlampen- und Laserausheilung. Die Technologie, bei der Werkstoffe für Nano- bis Millisekunden sehr hohen Temperaturen ausgesetzt werden, verspricht massive Energieeinsparungen und die Schaffung neuer Materialstrukturen, die etwa für Silizium zu neuen Eigenschaften führen. „Als Innovationslabor werden wir von Industriepartnern ganz anders wahrgenommen. Unternehmen begegnen uns mit großem Interesse, da sie von Anfang an merken, dass wir anwendungsorientiert nach Lösungen suchen – das kommt gut an“, resümiert Dr. Lars Rebohle, Projektleiter des BlitzLabs.

Foto: Das Clean Water Technology Lab CLEWATEC optimiert gemeinsam mit dem Industriepartner Air Liquide den Sauerstoff-Verbrauch von Klärschlamm-Becken. Markus Meier von Air Liquide (links) und Dr. Sebastian Reinecke, CLEWATEC-Koordinator, sind ein erfolgreiches Duo. ©Copyright: HZDR / T. Ritz

Das Clean Water Technology Lab CLEWATEC optimiert gemeinsam mit dem Industriepartner Air Liquide den Sauerstoff-Verbrauch von Klärschlamm-Becken. Markus Meier von Air Liquide (links) und Dr. Sebastian Reinecke, CLEWATEC-Koordinator, sind ein erfolgreiches Duo.

Bild: HZDR / T. Ritz

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Das Highlight des Clean Water Technology Labs CLEWATEC ist die strategische Partnerschaft mit dem Konzern Air Liquide, einem der weltweit führenden Hersteller technischer Gase . „In zwei Jahren haben wir mit CLEWATEC innerhalb des Instituts für Fluiddynamik eine Bandbreite an Forschungsdienstleistungen an der Schnittstelle zur Abwassertechnik aufgebaut und ein starkes interdisziplinäres Team geformt, das Kompetenzen aus dem Maschinenbau, der Regelungstechnik und des Wassermanagements vereint. Darauf sind wir besonders stolz“, so Projektleiter Dr. Sebastian Reinecke. Das Innovationslabor CLEWATEC befasst sich mit neuartigen und nachhaltigen Technologien zur flexiblen und ressourcenschonenden Abwasserbehandlung. Im Fokus stehen die Rückgewinnung wertvoller Ressourcen aus dem Abwasser, modernste Mess- und Analysetechniken sowie die Energieeffizienz aller Prozesse.

Als drittes Innovationslabor wird FlexiSens weiterhin von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. FlexiSens konzentriert sich auf die Entwicklung und Anwendung von flexiblen und druckbaren Magnetfeldsensoren, die für eine Vielzahl von Anwendungen einsetzbar sind, etwa zur Echtzeitüberwachung von elektrischen Antrieben, als berührungslose Schalter oder als neuartige Mensch-Maschine-Schnittstelle. „Dank der Inbetriebnahme einer Präzisionsabscheidungsanlage und der dazugehörigen Lithographie ist es uns möglich, Sensoren auf großflächigen Wafern mit Nanometer-Genauigkeit und polymeren Substraten im industrierelevanten Maßstab zu produzieren“, freut sich Projektleiter Dr. Denys Makarov. FlexiSens hat zwei strategische Partnerschaften mit Unternehmen etabliert, um bis Ende des Jahres neue gemeinsame Produkte zu entwickeln und entsprechende Produktionshallen in Bayern zu errichten.

Alle drei Innovation Labs haben in der bisherigen Laufzeit zusätzliche Drittmittel über Projekte, Kooperationen und Lizenzierungen mit mittelständischen und großen Unternehmen in Höhe von insgesamt mehr als vier Mio. Euro eingeworben. Damit haben sie unter Beweis gestellt, dass sich anwendungsorientierte Forschung rechnet.

Ziel des Innovationsprogramms „Helmholtz Innovation Labs“ ist es, das Konzept von „Makerspaces" oder „FabLabs" an den Helmholtz-Forschungszentren zu etablieren. In diesen physischen „Ermöglichungsräumen“ sollen Wissenschaftler*innen mit Partnern aus der Wirtschaft gemeinsam auf Augenhöhe forschen und innovative Entwicklungen vorantreiben. Insgesamt werden aktuell neun Innovation Labs von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert, davon drei allein am HZDR. Die Förderung beträgt jeweils 1,5 Mio. Euro über fünf Jahre. 1,8 Mio. Euro kommen zusätzlich aus dem HZDR-eigenen Innovationsfonds.

Veranstaltungshinweis: Die Helmholtz Innovation Labs am HZDR präsentieren sich auf der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften am 8. Juli unter der Überschrift „Blitzen, Düsen, Sputtern – Woran forschen die Innovation Labs am HZDR?“. Mehr zum Programm unter www.wissenschaftsnacht-dresden.de.


Weitere Informationen:

Dr. Sebastian Reinecke, Projektleiter CLEWATEC
Institut für Fluiddynamik am HZDR
Tel.: +49 0351 260 2320 | E-Mail: s.reinecke@hzdr.de

Dr. Denys Makarov, Projektleiter FlexiSens
Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am HZDR
Tel.: +49 351 260 3273 | E-Mail: d.makarov@hzdr.de

Dr. Lars Rebohle, Projektleiter BlitzLab
Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am HZDR
Tel.: +49 351 260 3368 | E-Mail: l.rebohle@hzdr.de