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Simon Schmitt

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INSIDER-Newsletter | Ausgabe 01, Mai 2021

Mit Software gegen COVID-19

HZDR unterstützt Gesundheitsämter mit Online-Schulungen

Die Nachverfolgung von Kontaktpersonen zählt zu den wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen COVID-19. Zum besseren Management der Kontaktdaten hat die Bundesregierung im November 2020 den Gesundheitsämtern in ganz Deutschland die Nutzung der Software SORMAS empfohlen, die das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) mitentwickelt hat. Um das Personal im Umgang mit dem Programm zu schulen, unterstützen Mitarbeiter*innen aller Helmholtz-Zentren das ambitionierte Projekt – so auch Tobias Kozlowski vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Dank seiner Hilfe kommt SORMAS bereits in zahlreichen Ämtern zum Einsatz, darunter Behörden in Nord-Sachsen und dem Leipziger Land.

Tobias Kozlowski ©Copyright: Kozlowski, Tobias

Tobias Kozlowski, HZDR-Doktorand und Mitarbeiter bei SORMAS

Foto: Tobias Kozlowski

„Die Software SORMAS kann den Gesundheitsämtern an vielen Stellen weiterhelfen“, schätzt Tobias Kozlowski ein. „Insbesondere bietet sie eine einheitliche Arbeitsgrundlage.“ Mithilfe des Programms können die Behörden alle relevanten Daten wie Fallmeldungen und Infektionsverläufe miteinander verknüpfen. Außerdem lässt sich die geographische Verteilung von Kontaktpersonen und Infektionsketten detailliert nachvollziehen. Ein anderer Vorteil von SORMAS ist das digitale Symptomtagebuch. Personen, die sich in Quarantäne befinden, können dort ihre Krankheitssymptome eintragen, wodurch der regelmäßige Anruf durch das Gesundheitsamt entfällt. Mit diesen und weiteren Funktionen sorge SORMAS bei den Ämtern für Entlastung und ermögliche eine wirkungsvollere Eindämmung der Infektionszahlen, erzählt Kozlowski.

„Im täglichen Kampf gegen Corona kann das Nachverfolgen von Infektionsketten den Unterschied ausmachen“, sagt Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR. „SORMAS erleichtert diese wichtige Aufgabe und dank Tobias Kozlowski tragen wir einen Teil dazu bei, dass die Software flächendeckend zum Einsatz kommt.“ Der HZDR-Doktorand leitet sogenannte Multiplikatoren-Schulungen, die je zwei Stunden dauern und per Telefonkonferenz stattfinden. Darin erklärt er den Teilnehmer*innen zunächst die verschiedenen Funktionen von SORMAS, um anschließend fiktive Fallbeispiele zu erörtern. Hierbei kommt ihm seine Erfahrung als studierter Berufsschullehrer für Physik sowie Elektro- und Informationstechnik zugute.

Online-Schulungen zwischen Doktorarbeit und Schülerlabor

Am HZDR arbeitet Kozlowski im Schülerlabor DeltaX, das auch in Corona-Zeiten Online-Experimentierkurse für Kinder und Jugendliche anbietet. Gleichzeitig schreibt er an seiner Promotion. „Es war vor allem eine organisatorische Herausforderung, all diese Tätigkeiten unter einen Hut zu bringen. Meine Kolleginnen und Kollegen im Schülerlabor haben mich jederzeit unterstützt und vertreten mich, wenn ich für SORMAS im Einsatz bin“, erklärt Kozlowski. „Dafür bin ich sehr dankbar, wie auch für die Möglichkeit, bei der Bekämpfung der Pandemie mit anpacken zu können.“

Wer nach den SORMAS-Schulungen Hilfe benötigt, kann bei einer Service-Hotline anrufen, an der Tobias Kozlowski ebenfalls mitwirkt. Am Telefon nimmt er Anregungen und Wünsche entgegen, die er anschließend ans SORMAS-Entwicklungsteam weiterleitet. Damit ist er auch an der ständigen Verbesserung der Software beteiligt. Die Umstellung auf SORMAS sei zwar nicht jedem leichtgefallen, erzählt Kozlowski, der das Projekt noch bis Ende Juni unterstützt. Doch inzwischen erhalte er fast ausschließlich positive Rückmeldungen. Der HZDR-Doktorand ist deshalb zuversichtlich, dass schon bald alle Gesundheitsämter SORMAS in der Praxis anwenden werden. Zugleich freut er sich darauf, demnächst wieder in den Schulbetrieb zurückzukehren und mit seiner Promotion weiter voranzukommen.

 
Weitere Informationen:
Tobias Kozlowski
Schülerlabor DeltaX am HZDR
Tel.: +49 351 260 2452 | E-Mail: t.kozlowski@hzdr.de