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INSIDER 10

Insider 11/2013 Seite 4 FORSCHUNG PREISE FÜR DIE ERFORSCHUNG KLEINSTER STRUKTUREN – IM KÖRPER UND IN DER ERDE Für seine hervorragenden Forschungsleistun- gen im Bereich der Actiniden-Geochemie er- hielt der neue Direktor des Instituts für Res- sourcenökologie, Prof. Thorsten Stumpf, den Fritz-Straßmann-Preis der Fachgruppe Nuklearchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Jury beeindruckte be- sonders die detaillierte Aufklärung unter- schiedlicher fest/flüssig Grenzflächenreak- tionen für die radioaktive Elementgruppe der Actiniden, die dem Dresdner Wissenschaftler durch den innovativen Einsatz spektroskopi- scher Methoden gelang. Der Radiochemiker konnte dadurch nach Ansicht der GDCh weg- weisende Einblicke in die molekularen Me- chanismen des Einbaus von Actiniden in das Kristallgitter von Mineralphasen liefern. Neben drei weiteren Preisträgern wurde Dr. Rares-Petru Moldovan vom Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung mit dem „JLCR Award for Young Scientists“ aus- gezeichnet. Der Preis wird einmal pro Jahr von der Fachzeitschrift „Journal of Labelled Compounds and Radiopharmaceuticals“ an vier Nachwuchswissenschaftler verliehen, die erste Erfolge in der radiopharmazeutischen Forschung vorweisen können. Dr. Moldovan beschäftigt sich mit dem Rezeptor Canna- binoid 2, der bei Entzündungsprozessen im Gehirn sowie bei verschiedenen Tumoren eine wichtige Rolle spielt. Der Leipziger Wissen- schaftler konnte nun einen mit Fluor-18 mar- kierten Radioliganden entwickeln, der sich an diesen Rezeptor bindet und ihn auf diese Weise für Bildgebungsverfahren sichtbar macht. Einen Posterpreis sicherte sich René Ziegenrücker vom Helmholtz-Institut Frei- berg für Ressourcentechnologie auf der Jah- restagung der Fachgruppe Nuklearchemie. Der Diplom-Ingenieur erhielt die Auszeich- nung, die während des Wissenschaftsforums Chemie der GDCh verliehen wurde, für seine Präsentation der High-Speed PIXE – einer schnellen Multielementanalyse mit Ionen- strahlen. Das Verfahren, das die Gruppe Ionenstrahlanalytik mit dem Ionenstrahl- zentrum entwickelt hat, ermöglicht, die ele- mentare Zusammensetzung großformatiger Erzproben in kurzer Zeit quantitativ zu be- stimmen. Anders als bei den herkömmlichen Verfahren regen bei der PIXE die Protonen die Röntgenstrahlung an. Dadurch können selbst kleinste Mengen verschiedener Ele- mente entdeckt werden. Der Förderverein der Hochschule Zit- tau/Görlitz hat Robert Wodtke vom Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung für seine exzellente Abschlussarbeit mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Der Diplom-Che- miker beschäftigt sich mit dem Enzym Trans- glutaminase 2 (TGase 2), das entscheidend in die Entwicklung von Krankheiten, wie Krebs oder Glutenunverträglichkeit, involviert ist. So lässt sich bei verschiedenen Krebsarten eine erhöhte Aktivität dieses Enzyms feststellen. Robert Wodtke will es daher mit radioaktiv markierten Polyaminen aufspüren. In seiner Diplomarbeit entwickelte er ein Konzept, um diese organischen Verbindungen zu syntheti- sieren. Sein Ziel ist es nun, herauszufinden, ob die markierten Polyamine von den Krebs- zellen aufgenommen und durch TGase 2 angereichert werden. Der Tumor könnte so mittels Positronen-Emissions-Tomographie sichtbar gemacht und das Enzym weiter charakterisiert werden. René Ziegenrücker bei der Jahrestagung der Fach- gruppe Nuklearchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Der Doktorand der Nachwuchsgruppe „Tumorspe- zifische PET-Radiotracer“, Robert Wodtke, erhielt den Sonderpreis des Fördervereins der Hochschule Zittau/Görlitz. Quelle: Hochschule Zittau/Görlitz Auf dem 20. „International Symposium on Radio- pharmaceutical Sciences” erhielt Dr. Rares-Petru Moldovan (links) den „JLCR Award for Young Scientists”. Prof. Thorsten Stumpf (rechts) während der Verlei- hung des Fritz-Straßmann-Preises. Hinweis: In der neuesten Ausgabe unse- res Magazins „entdeckt“ beschäftigen wir uns mit weiteren Auszeichnungen für die Dresdner Krebsforschung – werfen Sie doch einmal einen Blick hinein. Anfang Oktober veranstaltete das Institut für Strahlenphysik des HZDR gemeinsam mit dem Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden einen FLUKA-Kurs. Die Software, die derzeit am Europäischen Kernfor- schungszentrum CERN in Genf weiterent- wickelt wird, ermöglicht es, den Transport von Teilchen und deren Wechselwirkungen mit Materie präzise zu berechnen. Auf die- ser Grundlage lassen sich Strahlungsab- schirmungen dimensionieren. Dies wird beispielsweise bei der Planung und dem Betrieb von Teilchenbeschleunigeranlagen oder Krebstherapiezentren benötigt. Während der Veranstaltung erklärten Experten aus Genf, Prag und Dresden den 36 Teilnehmern aus zehn Ländern, wie sie die FLUKA-Software verwenden können. „Das Kursprogramm enthielt sowohl Vorträge zu verschiedenen FLUKA-spezi- fischen Themen als auch direkt darauf aufbauende praktische Übungen am Rechner“, berichtet Dr. Stefan Müller vom Institut für Strahlenphysik, der den Work- shop mitorganisiert hat. Weitere Informationen: www.fluka.org EUROPÄISCHE EXPERTEN ERLÄUTERN TRANSPORT- SOFTWARE

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