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entdeckt 01/2014 - Editorial

entdeckt 01 .14 Editorial WWW.Hzdr.DE Liebe Leserinnen und Leser, Berichten die Medien über Forschung, so ist immer wieder von Durchbrüchen, sensationellen Funden und Ergebnissen, die die Welt verändern, die Rede. Vom Forschungsalltag mit sei- nen Höhen und Tiefen erfährt die Öffentlichkeit meist wenig. Nicht nur deshalb geistert immer noch das Bild vom elitären Wissenschaftler im Elfenbeinturm durch die Köpfe. Wie es in diesen vermeintlichen Elfenbeintürmen aussieht, davon kann der interessierte Bürger an Tagen der offenen Tür oder Langen Nächten der Wissenschaften immerhin einen Eindruck bekom- men. Und dabei erfahren, dass wissenschaftliche Durch- brüche und Sensationen extrem selten sind und dass sich Fortschritte meist aus winzigen Schritten zusammensetzen. Bis eine neue Technologie marktreif oder ein neues Medika- ment entwickelt ist, dauert es in aller Regel Jahrzehnte. Hier unterscheidet sich die Forschung kaum von der Industrie. So gesehen ist Wissenschaft ein zähes Geschäft. Es braucht einen langen Atem, um von der Idee über die Beantragung der erforderlichen Mittel bis zur Auswertung der Daten und deren Veröffentlichung zu gelangen. Umso mehr freuen sich alle, wenn am Ende wirklich etwas herauskommt. Da Forscher meist Neuland betreten, ist das jedoch keinesfalls garantiert. Auch Scheitern ist möglich! Diese „entdeckt“-Ausgabe trägt den Titel „Nützliches Wissen“ und ist somit dem Thema Wissens- und Technologietransfer gewidmet. Was ist der Nutzen der Forschung, die wir im HZDR betreiben? Wer profitiert davon? Welche Ziele können wir gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern erreichen? Wo stehen wir mit unseren patentierten Entwicklungen in der Material-, Energie- und Krebsforschung? Dieses breite thema- tische Spektrum spiegelt sich im vorliegenden Magazin wider. Berichte über Fortschritte in der Krebsforschung wecken Hoffnungen, zugleich liegt der gesellschaftliche Nutzen dieser Forschungsrichtung klar auf der Hand, denn rund 500.000 Menschen erkranken jedes Jahr allein in Deutschland neu an Krebs. Das HZDR, die Technische Universität und das Univer- sitätsklinikum Dresden haben in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um diese Forschungsrichtung ein gutes Stück voranzubringen. Auf den folgenden Seiten ler- nen Sie dazu die Krebsforscher Nils Cordes und Michael Bach- mann, den Physiker und Geschäftsführer Günter Zschornack sowie die Masterstudentin Gisela Gabernet Garriga kennen. Patienten finden sich – im übertragenen Sinne – auch in der Industrie, etwa wenn große Antriebsachsen im Schwerma- schinenbau gerettet werden müssen, bevor sie brechen. Ein in Rossendorf entwickelter und patentierter Sensor steht seit kurzem dafür bereit. Gerade die Messtechnik spielt für den Technologietransfer am HZDR eine große Rolle, aber auch Menschen sind wichtige Bindeglieder zwischen Wissenschaft und Industrie. Wir stellen zwei ehemalige Doktoranden vor, die ihren Weg im Industrieunternehmen machen und zugleich gerne auf die im Zentrum vorhandene Infrastruktur und das Know-how zurückgreifen. Wissenschaft zum Wohle der Menschen – dieses Bild vom Forschungsbetrieb könnte dasjenige vom Elfenbeinturm ablösen. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind sich bewusst, dass sie gegenüber der Gesellschaft, die ihre Arbeiten mit öffentlichen Geldern finanziert, eine Bringschuld wie eine Informationspflicht haben. Begeben Sie sich also mit unserem Forschungsmagazin auf Entdeckungstour, folgen Sie uns auf Facebook oder Twitter, besuchen oder schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Sie! Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Christine Bohnet Abteilung Kommunikation und Medien im HZDR TITELBILD: Das Silikatgerüst einer Kieselalge ist ein Isolator, leitet also keinen Strom. Für ein REM-Bild (Raster-Elektronenmikroskop) müsste man es deshalb beschichten, was dazu führen kann, dass Details der Struktur nicht abgebildet werden. Dank der Ladungs- kompensation im neuen Helium-Ionenmikroskop des HZDR entfällt dieser aufwendige Arbeitsschritt. (Probe von Anne Jantschke, Bio- analytische Chemie, TU Dresden)

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