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INSIDER 21 - Directors' Corner

D I R E C T O R S C O R N E R 2 LIEBE LESERINNEN UND LESER, vor wenigen Wochen konnten wir den neuen Standort für unser Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) in der Chemnitzer Straße 40 einweihen. Seit nun bereits fünf Jahren entwickeln unsere Wissenschaftler in der Silberstadt innova- tive Methoden, um mineralische und me- tallhaltige Rohstoffe effizienter abzubauen, zu verarbeiten und umweltfreundlich zu recyceln. Gemeinsam mit der TU Berg- akademie Freiberg spielt das HIF eine tragende Rolle in der Rohstoff-Strategie Deutschlands und des Freistaats. An seinem neuen Standort, in den insgesamt rund 24 Millionen Euro von Bund, Freistaat und Stadt fließen, verfügt das Helmholtz- Institut über exzellente Bedingungen, um die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und sich als führendes Ressourceninstitut zu etablieren. Entscheidend ist hierbei die Verzahnung mit unserem Hauptstandort in Dresden-Rossendorf. So betreibt ein Team des HIF an unserem Ionenstrahlzentrum ein Massenspektrometer, das zahlreiche auswärtige Forscher zu uns führt. Dank solcher Kooperationen gelingen dem HIF außergewöhnliche wissenschaft- liche Entdeckungen auch auf Feldern, die bisher nicht zu den Kernbereichen des HZDR gehörten. Mit dem Aufbau des größten Rohstoff-Netzwerkes in Europa – der EIT RawMaterials – hat das HIF aber auch gezeigt, dass es die Ziele, die ihm bei seiner Gründung mit auf den Weg gegeben wurden, umsetzt. In Zeiten, in denen politi- sche Entscheidungen zunehmend wissen- schaftliche Netzwerke belasten, sind solche Leuchtturmprojekte, die die unterschied- lichsten Akteure aus verschiedenen Län- dern zusammenbringen, besonders wichtig. Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nicht alleine lösen. Sie enden auch nicht an Landesgrenzen. Umso bedeutender sind deshalb belastbare Kooperationen, die einen permanenten Erkenntnisaustausch und -zugewinn er- möglichen. Das fängt im Kleinen an – zum Beispiel zwischen unserem HIF und seinem wichtigsten Partner, der TU Bergakademie Freiberg – und setzt sich über den gesam- ten Globus fort. In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächsten wissenschaftlichen Erfolge. Roland Sauerbrey und Peter Joehnk 13.293 Stunden liefen im vergangenen Jahr die Anlagen am Ionenstrahlzentrum (IBC) des HZDR. Rund 70 Prozent fielen dabei auf externe Forschergruppen, die sich für die Strahlzeit beworben hatten. Als internationales Nutzerzentrum bietet das IBC Service und Know-how Wissenschaft- lern aus aller Welt an. Diese Möglichkeit bringt auch viele Forscher an das Hochfeld- Magnetlabor Dresden (HLD) und das Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen ELBE. Hier nutzten Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Bereichen die vielfältigen Strahlungsarten für insgesamt 3.745 Stunden. Am HLD feuerten die Wissenschaftler währenddessen an der weltgrößten Kondensatorbank bei insge- samt 80 Messkampagnen über 2.800 Magnetpulse ab. Diese Kooperationen führten zu zahlrei- chen Publikationen – beispielsweise in der Fachzeitschrift Nature Physics. Gemeinsam mit Forschern des Max-Planck-Instituts für Chemische Physik fester Stoffe entdeckten Wissenschaftler des HLD einen etwa 10.000-fachen Anstieg des Riesenmag- neto-Widerstands in einer neuartigen Verbindung: Niobphosphid. Der Grund für die drastische Änderung sind sogenannte relativistische Elektronen – superschnelle Ladungsträger, die sich mit rund 300 Kilo- metern pro Sekunde fortbewegen. Das Metall könnte sich daher für neue Anwen- dungen in der Informationstechnologie eignen. Die Studie sowie weitere Daten – zum Beispiel die Anzahl der veröffentlich- ten Publikationen – stellen wir in unserem Online-Jahresbericht 2015 vor: www.hzdr.de/jahresbericht Kooperation für die Kreislauf- wirtschaft Südafrika gilt als einer der weltweit wich- tigsten Produzenten von Industriemetallen und metallischen Rohstoffen. Das wirt- schaftliche Wachstum des Landes hängt stark vom effizienten und nachhaltigen Ab- bau der Erze ab. Die Universität Kapstadt hat deswegen 2007 die Initiative „Minerals to Metals“ (MtM) gestartet, die die kom- plette Aufbereitung in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht optimie- ren will. Einen geeigneten Partner hat die südafrikanische Hochschule im Helmholtz- Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) erkannt. Besonders die Vision einer Kreislauf- wirtschaft, die HIF-Direktor Prof. Markus Reuter (vorne rechts) anstrebt, haben die Sprecherin der MtM-Initiative, Prof. Dee Bradshaw (hinten links), und die Fakultäts- dekanin für Ingenieurwissenschaft und Raumplanung, Prof. Alison Lewis (hinten rechts), überzeugt. Um Kooperationen zwischen dem HZDR-Institut und der Uni- versität zu ermöglichen, haben die beiden Einrichtungen Anfang Mai ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Auf dieser Basis soll sich eine Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Ausbildung entwickeln. © UCT

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