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INSIDER 21

T I T E L 8 Auf dem Weg zum nationalen Ressourceninstitut Neuer HIF-Standort eingeweiht Vor fünf Jahren wurde das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) gegründet. An einem neuen hoch- modernen Forschungsstandort betrachten die Wissenschaftler die gesamte Rohstoffkette. Eines der ersten Förderprojekte hat die Wertstoffe in heimischen Bergbauhalden untersucht. Am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) gibt es in diesem Sommer gleich mehrere Gründe, um sich zu freuen. Am 29. August feiert das HZDR-Institut, das eng mit der TU Bergakademie Freiberg kooperiert, fünften Geburtstag. Parallel dazu konnten die Forscher ihr neues Quartier beziehen. In den vergangenen drei Jahren wurde das denkmalgeschützte Gebäude an der Chemnitzer Straße, in dem sich auch das Finanz- sowie Grundbuchamt der Stadt Freiberg befinden, aufwendig saniert. Hochmoderne physikalische und chemische Labore wurden eingebaut. Abgesehen von den zwei HIF-Arbeitsgruppen in Dresden-Rossendorf ist der Großteil der Freiberger Mitarbeiter nun endlich an einem Ort. An seinem alten Standort betreibt das Institut weiterhin zwei Labore für Analytik. Die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange sowie Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und For- schung und der Stadt Freiberg weihten den neuen Forschungs- standort am 17. Juni offiziell ein. Die Voraussetzungen könnten also nicht besser sein, um innovative Technologien und Systeme zu entwickeln, mit denen sich strategische Rohstoffe wie Gallium, Indium oder die Metalle der Seltenen Erden nachhaltig gewinnen und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft auch wiederverwerten lassen. Die Wirtschaft, und ganz besonders Zweige wie die Elek- tronik-, Automobil- oder Energiebranche, sind auf diese Stoffe per- manent angewiesen. Die wertvollen Ressourcen werden aber nicht vollständig genutzt, sondern scheiden beispielsweise als Abfall aus der Rohstoffkette aus, sei es bei der Gewinnung und Aufbereitung von Erzen oder bei der Weiterverarbeitung zu Metallen. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Recyclinglösungen für viele Hightech-Metalle, weil sie in einer ganzen Reihe von Produk- ten nur in geringen Mengen auftreten. Sowohl um diese sogenann- ten sekundären Ressourcen geht es am HIF, als natürlich auch um die primären Rohstoffe direkt aus der Erde. Dafür müssen die Forscher gar nicht weit schauen, ist die Stadt Freiberg doch durch den Bergbau groß geworden. In der Landschaft hat er viele Spuren hinterlassen. Schon von weitem ist die massive Flanke der David- schacht-Halde sichtbar. Sie enthält Rückstände aus dem Abbau und der Aufbereitung von Blei und Zink. Für die HIF-Wissenschaft- ler ist die Halde interessant, weil darin noch andere Wertstoffe wie Indium und Kupfer liegen, die in der Industrie heute eine wichtige Rolle spielen. Aber auch die Schadstoffe Cadmium und Arsen kommen vor. > Zusammen mit den beiden HIF-Direktoren, Prof. Markus Reuter (erster v.l.) und Prof. Jens Gutzmer (zweiter v.r.) erklären die Recyclingexperten Prof. Christiane Scharf (zweite v.l.) und Philipp Rädecker (vierter v.l.) der Sächsischen Forschungsministerin, Dr. Eva-Maria Stange (dritte v.l.), dem Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Dr. Michael Stötzel (dritter v.r.), und Freibergs Oberbürgermeister, Sven Krüger (erster v.r.), bei der Einweihung des neuen HIF-Standortes die Solvent-Extraktion. © HZDR/ D. Müller >Querschnitt durch die dreidimensional modellierte David- schacht-Halde in Freiberg vom Nordwesten aus. Er zeigt die Konzentration des Minerals Sphalerit im Haldenkörper in Gewichtsprozent. Sphalerit ist das wichtigste Zinkerz. Neben dem Metall Zink befinden sich darin auch Indium und Gallium. Das grüne Areal visualisiert die heutige Geländeoberfläche, der rote Bereich die alte vor Aufschüttung der Halde.

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