Strategische Rohstoffe aus Bergbauhalden
"Remining" - Bergbau nach dem Bergbau
Probematerial aus sächsischen Bergbauhalden |
Foto: VNG/ Detlev Müller |
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Alte Bergbauhalden können eine wichtige Rohstoffquelle sein. Sie enthalten noch erhebliche Mengen an Wertstoffen, nur waren diese früher technisch nicht gewinnbar oder für die Industrie uninteressant. Auch Halden in Sachsen haben ein großes Potenzial – welches genau, das untersucht das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie gemeinsam mit Partnern. Es geht um Reste der abgebauten Rohstoffe wie z. B. Zinn, Zink, Silber oder Wolfram, aber auch um Begleitelemente wie Lithium oder Indium, die für industrielle Anwendungen heute sehr wichtig sind. Bergbauhalden sind mehr als ein Überbleibsel einer versiegten Rohstoffquelle. Durch den Abbau der Halden, also eine Art von „Bergbau nach dem Bergbau“, könnten die noch vorhandenen Potenziale gehoben werden. Wissenschaftler bezeichnen dies als „remining“.
Wirtschaftlich und Umweltfreundlich
Die Expert*innen erforschen, wie man die Wertstoffe in alten Bergbauhalden wirtschaftlich und umweltschonend gewinnen kann. Dadurch ließe sich auch die UmweltbeIastung durch Schadstoffe in den Halden reduzieren oder sogar vermeiden. Ist es also möglich, die Rohstoffe effizient abzubauen, aufzukonzentrieren sowie metallurgisch weiterzuverarbeiten? Dazu testen die Forscher*innen unterschiedlichste Technologien. Ziel soll ein international anwendbares Referenz-Verfahren für die Gewinnung strategisch wichtiger Rohstoffe aus Bergbau- und Hüttenhalden sein. Außerdem versammeln die Forscher alle verfügbaren Informationen zu den 20 größten Bergbauhalden in Sachsen in einem Haldenkataster, d.h. geografische Lage, Eigentumsverhältnisse, Aufbau, Wertstoffgehalte und Wertschöpfungspotenzial der Halden sowie Herkunft des Haldenmaterials. Hinzu kommen mögliche Technologien für Abbau und Aufbereitung der Rohstoffe sowie deren Kosten.
Partner:
- Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (Koordinator)
- TU Bergakademie Freiberg
- G.E.O.S. Freiberg Ingenieurgesellschaft mbH
- SAXONIA Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH
- AKW Apparate + Verfahren GmbH
Laufzeit: Oktober 2012 bis 2016
Fördersumme: 910.000 Euro
Fördermaßnahme: r³ - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Strategische Metalle und Mineralien
Gefördert von:
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