Von Metallen und Magneten
Nachricht vom 17.10.2013
An der LIMMCAST-Anlage im HZDR können Forscher die Vorgänge beim Stahlguss imitieren. |
Foto: HZDR/Rainer Weisflog |
Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und der TU Ilmenau organisieren gemeinsam ein Wilhelm und Else Heraeus-Seminar mit dem Titel „Flüssigmetall-MHD“, das vom 15. bis 18. Oktober 2013 im Physikzentrum Bad Honnef stattfindet.
Beim 549. von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung geförderten Seminar geht es um die Wechelwirkung von Flüssigmetallen und Magneten. Das Seminar, das vom 15. bis 18. Oktober 2013 im Physikzentrum in Bad Honnef stattfindet, richtet sich an vornehmlich junge Wissenschaftler aus aller Welt. Ähnlich wie bei einer Konferenz gibt es Vorträge zu verschiedenen Kernthemen und anschließend Zeit für Diskussionen. Anders als bei Konferenzen üblich ist jedoch die Zeit für den informellen Informationsaustausch deutlich länger bemessen, und es gibt eigens für Doktoranden reservierte Nachmittagssitzungen.
Die Magnetohydrodynamik (MHD) untersucht die Wechselwirkungen zwischen Magnetfeldern und elektrisch leitfähigen, strömenden Körpern, wie zum Beispiel Metallschmelzen. Solche Wechselwirkungen findet man in der Astrophysik, bei der Entstehung von Sternen aber auch bei der Erzeugung unseres Erdmagnetfelds. Daneben hat die MHD aber auch ganz praktische Anwendungen: So wird zum Beispiel geschmolzener Stahl mit Hilfe von Magnetfeldern beeinflusst und bearbeitet, da mechanische Werkzeuge bei solch hohen Temperaturen versagen. Wegen ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit sollen Metallschmelzen auch in Fusionsreaktoren eingesetzt werden, wo sie unter dem Einfluss von Magnetfeldern stehen. Das Wachstum von Silizium kristallen wird mit Magnetfeldern kontrolliert. Das Seminar soll diese und weitere Themen besprechen und zu einer besseren Verknüpfung von Grundlagenforschung und Anwendung führen.
Organisiert wird das Seminar durch die beiden Wissenschaftler Dr. Christiane Heinicke und Professor André Thess vom Fachgebiet Thermo- und Magnetofluiddynamik an der TU Ilmenau in Zusammenarbeit mit den beiden Wissenschaftlern Dr. Thomas Wondrak und Dr. Gunter Gerbeth vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Beide Forschergruppen kooperieren seit 2012 im Rahmen der Helmholtz-Allianz „Liquid Metal Technologies (LIMTECH)“ miteinander.
Mehr Informationen unter: www.tu-ilmenau.de
Kontakt im HZDR:
Dr. Gunter Gerbeth
Direktor Institut für Fluiddynamik im HZDR
Tel.: 0351 260 - 3480
E-Mail: g.gerbeth@hzdr.de