Kontakt

Dr. Kay Potzger

Projekt­gruppenleiter, Betriebsrat
Magnetismus
k.potzgerAthzdr.de
Tel.: +49 351 260 3244

Dr. Maciej Oskar Liedke

Postdoktorand, Beamline scientist
Kernphysik
m.liedkeAthzdr.de
Tel.: +49 351 260 2117

Dr. Andreas Wagner

Lei­ter Abtei­lung Kernphysik, Lei­ter Abtei­lung Strah­lungs­quelle ELBE
a.wagnerAthzdr.de
Tel.: +49 351 260 3261

Dr. Maik Butterling

Beamline Scientist
Kernphysik
m.butterlingAthzdr.de
Tel.: +49 351 260 4717

Der Apparatus für in-situ Defektanalyse (AIDA)

Projektziel

AIDAI
Dr. M. Oskar Liedke an der Positroneninjektion in das AIDA-I Modul (rechts).
 
Positronschema
Schema der Positronimplantation in ein Kristallgitter: Positronen unterliegen, nachdem sie in die ihrer Energie entsprechenden Materialtiefe implantiert wurden, der Diffusion. Abweichungen vom regulären Kristallgitter, wie eine Oberflächen, eine Vakanz oder eine Grenzfläche können lokal zu einem erhöhten negativen elektrischen Potential führen, welches das Positron einfängt. Annihilation mit einem elektron aus der Nachbarschaft des Defekts erlaubt Rückschlüsse auf die Grössen, Häufigkeiten oder chemischen Umgebungen der Defekte. Hierfür wird enteder die Energie der Annihilationslinie oder die Lebensdauer der Positronen gemessen.
 
Layout AIDA
Schematische Funktionsdarstellung des AIDA-Aufbaus.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und der Betrieb eines Systems (Apparatus for in-situ defect analysis, AIDA) zur Untersuchung und zur experimentellen Simulation der Defektentstehung in neuartigen Materialien für die Energiewende. Das Besondere am AIDA-System ist, dass diese Untersuchungen/Simulationen im oberflächennahen Bereich bereits auf der atomaren Skala, d.h. in einem frühen Stadium der Defektentstehung erfolgen, sowie in-situ „live“-Messungen und somit ein grundlegendes Verständnis der Defektentstehung erlauben. Momentan wird die Wechselwirkung solcher defektreicher Materialien mit Wasserstoff untersucht. Ausserdem werden defektreiche Oxide und Metalle bezüglich neuer Konzepte für die Datenprozessierung analysiert.

Methoden

  • Ionenbestrahlung
  • Korrosionssimulationen
  • Gasbeladung
  • Röntgen-Photoelektronspektroskopie (XPS)
  • Positron-Annihilationsspektroskopie (PAS) an ELBE
  • Nuclear reaction Analysis am IBC
  • Resistometrie
  • Raman-Spektroskopie
  • SQUID-Magnetometrie

Aufbau des AIDA-Systems

AIDA kombiniert Ionenimplantation, Schichtabscheidung, Tempern/Kühlen, die Positronenannihilationsspektroskopie sowie Widerstandsmessungen in einer gemeinsamen Vakuumkammer. XPS und Hochdruckbehandlung erfolgen ohne Brechen des Vakuums. Weitere ex-situ Methoden stehen zur Verfügung. AIDA besteht aus den folgenden zwei Teilbereichen:

AIDA-I (System in Funktion):

  • Dopplerverbreiterungsspektroskopie am monoenergetischen Positronenstrahl SPONSOR.
  • Standard-Probengröße: 10 x 10 x 0.5 mm
  • Basisdruck: 10-8 mbar
  • Temperaturbereich der Probe: 50...1200 K
  • Ionen: Prevac Ionenquelle, Edelgase, N, O, H, Stromdichte: <200 μAcm-2, Energie: 1 eV...5 keV
  • Deposition: Prevac Stab-Elektronenstrahlverdampfer, Metalle Fe, Co, Ni, Au, Ag, Cr, Pt, Mo, Rate: 0.1-0.5 Å/s kontrolliert mittels Quarzkristall-Mikrowaage
  • Positronenstrahl: Eigenentwicklung, Quelle 22Na, Energie: 30 eV – 36 keV, Strahldurchmesser: d ~ 4 mm, Energieauflösung: (1.09 + 0.01) keV bei 511 keV
  • Detektorsystem: 2 Germaniumdetektoren für Koinzidenz- Dopplerverbreiterungsspektroskopie
  • Resistometer: 4-Punkt-Messung

AIDA-II (derzeit Inbetriebnahme):

  • Nuclear reaction Analysis am IBC
  • Positronen-Lebensdauerspektroskopie am monoenergetischen Positronenstrahl MePS.
  • Standard-Probengröße: 10 x 10 x 0.5 mm
  • Basisdruck Positronimplantationskammer:10-8 mbar
  • Basisdruck XPS Kammer: 10-11 mbar
  • Temperaturbereich der Probe: 50...1200 K
  • Ionen: Dreebit Ionenquelle Duo-Plasmatron, Edelgase, N, O, H, Strom: max. 2mA, Energie: 2kev ... 30 keV
  • Deposition: Prevac Stab-Elektronenstrahlverdampfer, Metalle Fe, Co, Ni, Au, Ag, Cr, Pt, Mo, Rate: 0.1-0.5 Å/s kontrolliert mittels Quarzkristall-Mikrowaage
  • Hochdruckkammer: Prevac Flow Through High Pressure Reactor u. a. für H2, Temperaturbereich ca. 77K ... 923 K, max. 20 bar im statischen Betrieb
  • Positronenstrahl: On-line Lebensdauer-Spektroskopie, einzigartige Zeitstruktur: Bunchlänge ~200ps, Wiederholungsrate bis 13 MHz, Energie: 2...10 keV
  • Detektorsystem: CeBr3 Szintillator zur Positronen-Lebensdauermessung
  • Resistometer: 4-Punkt-Messung

Mittelbereitstellung

Logo BMWIDas Forschungsgerät wurde im Rahmen der Helmholtz Energy Materials Characterization Platform (HEMCP) finanziert. Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Förderkennzeichen 03ET7015. Hinweis: Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor. Die Vorstufe der AIDA Kammer wurde durch das Projekt Memriox des Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Gemeinschaft. (Förderkennzeichen VH-VI-442 ) finanziert.