"ResErVar" Ressourcenpotential hydrothermaler Lagerstätten der Varisziden
Forschungsprojekt im BMBF-Förderprogramm r4
Die Verbundpartner aus Aachen, Clausthal, Freiberg und Tübingen untersuchen die Entstehung heimischer Lagerstätten. |
Foto: HZDR |
Sinkende Erzgehalte, zunehmende Abbautiefen und steigende Produktionskosten beendeten bis zu Beginn der 1990er Jahre den traditionellen Abbau mineralischer und metallischer Rohstoffe aus heimischen Lagerstätten ebenso wie die weitere Erforschung. Doch der Rohstoffbedarf für Schlüsseltechnologien in den Bereichen Energie oder Mobilität nimmt stetig zu. Damit dieser in Zukunft gedeckt werden kann, gilt es deshalb, auch das heimische Potenzial neu auszuloten, nicht zuletzt, um Deutschland unabhängiger zu machen von Rohstoffimporten.
Und genau das ist das Ziel des Verbundprojekts „ResErVar“. Hier sollen umfassende Modelle für die geologische Entstehung und Verteilung der Lagerstätten entwickelt werden. Diese Modelle dienen dazu, das Potenzial dringend benötigter Metalle wie Gallium, Germanium oder Indium abzuschätzen und neue Erkundungsgebiete ausfindig zu machen.
Die Daten dafür beziehen die Wissenschaftler unter anderem aus dem Harz, dem Erzgebirge, dem Schwarzwald und dem Siegerland. Alle vier Bergbauregionen liegen im sogenannten Variszischen Gebirgsgürtel, der sich in seiner Gesamtheit von Nordamerika über Europa bis nach Russland erstreckt. Er entstand vor rund 350 bis 300 Millionen Jahren, als die zwei großen Landmassen Laurasia und Gondwana aufeinandertrafen und den Superkontinent Pangäa formten. Die Erforschung des Variszischen Gebirges steht im Mittelpunkt des Projekts, weil dort viele der wirtschaftlich wichtigsten Lagerstätten Deutschlands, aber auch weitere vielversprechende Vorkommen liegen.
Zudem plant das Verbundprojekt den Aufbau einer Graduiertenschule. Das Programm zur Förderung des geowissenschaftlichen Nachwuchses soll Doktoranden der Lagerstättenkunde ein umfassendes Wissen über die Entstehung des Variszischen Gebirgsgürtels vermitteln. Es beinhaltet unter anderem mehrtägige Workshops und wissenschaftliche Exkursionen.
Das Projekt "ResErVar" ist Teil des Förderschwerpunktes „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA3)“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Projekttitel: ResErVar - Ressourcenpotential hydrothermaler Lagerstätten der Varisziden
Verbundpartner:
- Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (Koordinator)
- RWTH Aachen
- TU Clausthal
- TU Bergakademie Freiberg
- Eberhard Karls Universität in Tübingen
- sowie weitere unterstützende Partner
Laufzeit: 01.06.2015 - 31.12.2018
Fördersumme: 1,3 Millionen Euro
Förderkennzeichen: 033R129
Fördermaßnahme: r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe
Gefördert von: