Online-Jahresbericht 2015
Wissens- und Technologietransfer
HZDR-Ausgründungen entwickeln sich erfolgreich
Der Wissens- und Technologietransfer verfolgt das Ziel, die Forschungsergebnisse der HZDR-Wissenschaftler professionell zu vermarkten. Ein guter Weg ist dabei die Gründung neuer Unternehmen. Derzeit gibt es 13 Firmen, die ihre Grundlage aus der HZDR-Forschung genommen haben. Im vergangenen Jahr konnten besonders zwei Unternehmen ihre positive Entwicklung vorantreiben. So überzeugte die i3membrane GmbH im November mehrere Beteiligungsgesellschaften von ihren Produkten: multifunktionale Trenntechniken, die Ionen- mit Membrantechnologie verbinden. Für die Weiterentwicklung und die Markteinführung hat das Unternehmen rund 1,5 Millionen Euro zusätzliches Kapital erhalten.
Ende letzten Jahres befand sich darüber hinaus die Biconex GmbH in Gesprächen mit Investoren. Diese Verhandlungen konnte die Firma, die ein umweltverträgliches Beschichtungsverfahren für die Veredelung von Kunststoffoberflächen entwickelt hat, im März 2016 erfolgreich abschließen. Mit dem Beteiligungskapital in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro wollen die Gründer die Methode möglichst schnell im industriellen Umfeld etablieren. Fördermittel aus dem Programm Helmholtz Enterprise konnte sich außerdem das Ausgründungsvorhaben GRIDLAB sichern. Mit der Software, die das Projekt entwickelt, lassen sich Laborgeräte verschiedener Anbieter koordinieren und synchronisiert betreiben.
Einen klaren Umsatzanstieg verzeichnet die Tochterfirma HZDR Innovation GmbH. Bei einer Gesamtleistung von 2,6 Millionen Euro hat das Unternehmen einen Gewinn von 182.000 Euro erwirtschaftet (vor Steuern). Außerdem konnte das HZDR letztes Jahr den Aufbau der Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT Raw Materials erfolgreich abschließen. Der Blick auf die übrigen Transfer-Kennzahlen des HZDR zeigt ein gemischtes Bild.
Die Anzahl neu abgeschlossener Lizenzverträge und Patentanmeldungen liegen unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Während die Lizenzerträge deutlich gestiegen sind, sanken Wirtschaftserträge aus Forschungs- und Entwicklungsverträgen ab. Durch Zunahme geförderter Drittmittelprojekte, an denen sich auch Industrieunternehmen beteiligen, bleibt die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft jedoch auf etwa dem gleichen Niveau wie in den vergangenen Jahren.
Um den Übergang der Forschungserkenntnisse zu verbessern, hat das HZDR seine Strategie zum Wissens- und Technologietransfer weiterentwickelt. Auf dieser Grundlage soll eine neue Transferkultur am Zentrum entstehen, zum Beispiel durch zusätzliche Sensibilisierungsveranstaltungen. Außerdem wird das HZDR 2016 einen Innovationsfonds mit einer jährlichen Finanzausstattung von 400.000 Euro einrichten.
Die Wissenschaftler sollen darüber hinaus beim Transfer ihrer Ergebnisse noch besser unterstützt werden. Zu den drei bereits vorhandenen Innovationsmanagern ist ein weiterer Spezialist, der sich auf die physikalischen Forschungsbereiche und die Materialforschung konzentriert, hinzugekommen. Im vergangenen Jahr ist das HZDR außerdem dem deutschen Verband für Wissens- und Technologietransfer, der Technologieallianz, beigetreten.
Kontakt: Dr. Björn Wolf, Abteilung Technologietransfer und Recht