Wertvolle Objekte zerstörungsfrei untersuchen
Gemeinsame Pressemitteilung von Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Hochschule für Bildende Künste Dresden und HZDR vom 08.09.2016
Mit hochentwickelten Analysemethoden aus den Naturwissenschaften lassen sich Rätsel rund um Kunst- und Kulturgüter lösen. Im Ionenstrahl: "Die vierzehn Nothelfer" von Lucas Cranach d.Ä. aus der Marienkirche zu Torgau. |
Foto: A. Steuerlein |
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Neue Vortragsreihe „Naturwissenschaftliche Einsichten in Kunst- und Kulturgut“ startet am 15.09. um 19 Uhr im Kulturrathaus Dresden; Eintritt frei
Hochentwickelte Analysemethoden aus den Naturwissenschaften helfen dabei, Rätsel rund um Kunst- und Kulturgüter zu lösen. In sechs öffentlichen Abendvorträgen zeigen Wissenschaftler der Staatlichen Museen zu Berlin, des Kunsthistorischen Museums Wien, der TU Wien, der Sorbonne-Universität in Paris, des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie Mannheim sowie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin auf, wie sie in ihren Laboren kunsthistorische Objekte von der Steinzeit über die Antike bis hin zur Neuzeit untersuchen. Die Termine finden monatlich immer an einem Donnerstag um 19 Uhr an unterschiedlichen Orten in Dresden statt.
Die Naturwissenschaften können ein wertvoller Partner für die Museen sein, wenn es darum geht, Kunst- und Kulturgüter für die Nachwelt zu konservieren und zu bewahren. Sie unterstützen Restauratoren, Kuratoren oder Archäologen aber auch bei Fragen nach Herkunft und Alter von Objekten. An den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gibt es dafür unzählige Beispiele. Dabei ist die Palette an Methoden, die für Kunstuntersuchungen in Frage kommen, groß: Teilchen- und Synchrotron-Strahlung, chemische Verfahren oder auch ein spezielles Bildverfahren, das anzeigt, wie chemische Elemente auf einem historischen Gemälde verteilt sind – und so bislang verborgene Schichten offenbart.
Organisiert wird die erste Vortragsreihe zu diesem Themenkomplex von Dr. Michael Mäder (SKD), Prof. Christoph Herm (Hochschule für Bildende Künste Dresden – HfBK) und Dr. Silke Merchel (Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf – HZDR). „Uns geht es um die Förderung des Dialogs zwischen Naturwissenschaft und Kunst mit dem Ziel, unser Kulturerbe noch besser zu erforschen und zu bewahren“, so die drei Dresdner Organisatoren. Ihnen gelang es, die sechs ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus Österreich, Frankreich und Deutschland für ihre Vortragsreihe „Naturwissenschaftliche Einsichten in Kunst- und Kulturgut“ zu gewinnen.
Gedacht sind die allgemeinverständlichen Vorträge für Fachleute – Denkmalpfleger, Restauratoren, Kuratoren, Archäologen, Natur- und Kunstwissenschaftler – ebenso wie für die interessierte Öffentlichkeit. Zu den Veranstaltungen wird dreimal ins Kulturrathaus Dresden eingeladen und je einmal in das Residenzschloss, zur Hochschule für Bildende Künste sowie zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR). Dort gibt es zudem die Möglichkeit, das Ionenstrahlzentrum, in dem seit vielen Jahren Kunstuntersuchungen in Kooperation mit den SKD und weiteren Partnern stattfinden, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Programm (Beginn jeweils 19 Uhr)
15. 09.2016 – Kulturrathaus Dresden, Königstr. 15, 01097 Dresden
Ionen entschlüsseln steinzeitliches Elfenbein
Dr. Ina Reiche, Staatliche Museen zu Berlin / Rathgen-Forschungslabor
13.10.2016 – HZDR, Bautzner Landstr. 400, 01328 Dresden
Es ist nicht alles Gold was glänzt – Analyse von Gold mit Synchrotronstrahlung
Dr. Martin Radtke, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin
10.11.2016 – HfBK, Güntzstr. 34, 01069 Dresden
Antiken Meistern über die Schulter geschaut – Neutronen zur Herkunftsbestimmung
Dr. Johannes Sterba, TU Wien, Atominstitut
15.12.2016 – Kulturrathaus
Neutronenbasierte Analysen antiker griechischer Bronzemünzen
Dr. Martina Griesser, Kunsthistorisches Museum Wien
12.01.2017 – Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Residenzschloss, Taschenberg 2, 01067 Dresden
Chemische Kriminaltechnik in der Archäologie
Prof. Ernst Pernicka, Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie Mannheim
09.02.2017 – Kulturrathaus
Großflächige Elementverteilungsbilder historischer Gemälde zeigen Verborgenes
Dr. Matthias Alfeld, Sorbonne Universités Paris
Die Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) unterstützt die Vortragsreihe als gemeinsame Veranstaltung der Vorstandsvorsitzenden der GDCh-Arbeitskreise "Archäometrie" und "Analytik mit Radionukliden und Hochleistungsstrahlenquelle".
Medienkontakte:
Christine Bohnet | Pressesprecherin & Leitung Kommunikation
Tel. +49 351 260-2450 | Mobil: +49 160 96928856 | E-Mail: c.bohnet@hzdr.de
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf | Bautzner Landstr. 400 | 01328 Dresden
Dr. Stephan Adam | Pressesprecher und Leiter Kommunikation
Tel. 0351 4914 2622 | E-Mail presse@skd.museum
Staatliche Kunstsammlungen Dresden | http://www.skd.museum
Andrea Weippert | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Urlaubsvertretung: Susanne Greinke | Ausstellungswesen
Tel. 0351 49267 807 | E-Mail greinke@hfbk-dresden.de
Hochschule für Bildende Künste Dresden | www.hfbk-dresden.de
Die Organisatoren danken für die Unterstützung: