Bioseparation wird digital - Start-up bringt Spannung in mechanische Trenntechnologie
Sterilfilter zum Schutz von Patienten vor wassergebundenen Keimen |
Foto: i3 Membrane GmbH |
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Medieninformation vom 30.11.2016
Vier Investoren finanzieren das weitere Wachstum der i3 Membrane GmbH, die im Jahr 2013 mit Unterstützung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf gegründet wurde. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) aus Bonn, der Innovationsstarter Fonds aus Hamburg, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH (MBG) aus Dresden und ein US-Privatinvestor investieren insgesamt einen 7-stelligen Euro-Betrag in die weitere Entwicklung und Markteinführung neuer Filter und Trenntechnologien. Ultradünne Metallschichten auf handelsüblichen Membranen lassen sich mit elektrischer Spannung aufladen und fangen geladene Nanopartikel wie Viren und Zellgifte – regelbar mit dem Computer. Biotechnologische Prozesse werden dadurch effizienter und einfacher. Filter werden kleiner und umweltfreundlicher.
„Unsere neue Trenntechnologie besteht aus der Applikation ultradünner Metallschichten auf handelsüblichen Polymermembranen, ohne deren Porosität zu beeinflussen. Die Membranen, die Partikel und biologische Stoffe, wie beispielsweise Bakterien, bisher rein mechanisch filtern, können nun zusätzlich die 10- bis 100-fach kleineren Viren fangen – und das durch die elektrische Ladung der Metallschicht von nur einem Volt“, erläutert Dr. Stephan Brinke-Seiferth, Geschäftsführer der i3 Membrane GmbH.
Diese Erfindung führt die bisher rein mechanische Trenntechnik in das digitale Zeitalter. Die meisten biologisch aktiven Verbindungen wie beispielsweise Proteine, Antikörper, Viren oder DNA besitzen eine Ladung. Über eine entgegengesetzte Ladung lassen sich diese Stoffe fangen (adsorbieren). Bisher erfolgt dies über fest installierte Ladungsträger auf Membranen oder Oberflächen. Will man die Stoffe wieder freisetzen (desorbieren), braucht es bisher zusätzliche Chemikalien wie Säuren oder hohe Salzkonzentrationen. Mit der elektrisch ladbaren Membran lassen sich Adsorption und Desorption nicht nur vereinfachen, sondern auch digital regeln. Dadurch können auch Stoffe abgestoßen werden, die Membranfilter verstopfen. Die Filter können kleiner und damit kostengünstiger dimensioniert werden. Die i3 Membrane hat ihren Markteintritt mit einem besonders kompakten Sterilfilter, der Patienten vor Keimen im Krankenhaus schützt, erfolgreich absolviert. Weitere Produkte sind im Bereich der Biotechnologie und Diagnostik und in der Wasseraufbereitung in Entwicklung.
Der Markt für Membranen weist weltweit ein Jahresumsatz von 15 Milliarden US-Dollar auf und wächst mit etwa zehn Prozent pro Jahr. Die Hälfte der Umsätze wird im Medizin- und Pharmabereich erzielt. Dabei sind Filtermembranen aus Kunststoffen, die in den 1960er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurden, nach wie vor marktbestimmend. Ziel der i3 Membrane GmbH ist es, Kunststoffmembranen zu funktionalisieren und dadurch zusätzliche Trenneigenschaften mittels digitaler Steuerung in vielen Anwendungsbereichen zu etablieren.
„Uns haben der intelligente, aber trotz dessen einfache Produktionsprozess und die neuen Eigenschaften der Filtermembranen überzeugt. Wir freuen uns sehr, das erfahrene Team beim Wachstum des Unternehmens zu unterstützen“, kommentiert Marianne Mertens, Investmentmanager beim High-Tech Gründerfonds.
„Wir halten die neue Trenntechnologie der i3 für technologisch äußerst innovativ und gehen davon aus, dass damit eine neue Generation von Membranen – aufbauend auf dieser Plattform-Technologie – geschaffen werden kann“, begründet Dörte Bunge vom Innovationsstarter Fonds Hamburg das Investment.
Die i3 Membrane GmbH wurde im April 2013 mit Unterstützung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf gegründet.
Weitere Informationen:
Dr. Stephan Brinke-Seiferth
i3 Membrane GmbH
Tel.: +49 40 257674810
E-Mail: s.brinkeseiferth@i3membrane.de
www.i3membrane.de
Medienkontakt:
Christine Bohnet
Pressesprecherin und Leitung der HZDR-Kommunikation
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