Nachricht vom 17. Mai 2023

EU-Parlamentarierin Cornelia Ernst informiert sich über kritische Rohstoffe am HIF

Foto: Besuch der EU-Parlamentarierin Cornelia Ernst am HIF (v.l.n.r.: Anne-Kristin Jentzsch, Cornelia Ernst, Dr. Simone Raatz, Gina Nattke, Prof. Gerald van den Boogaart, Volker Recksiek, Dr. Laura Tusa) ©Copyright: HZDR/HIF

Besuch der EU-Parlamentarierin Cornelia Ernst am HIF (v.l.n.r.: Anne-Kristin Jentzsch, Cornelia Ernst, Dr. Simone Raatz, Gina Nattke, Prof. Gerald van den Boogaart, Volker Recksiek, Dr. Laura Tusa)

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Mitte März veröffentlichte die europäischen Kommission den Critical Raw Materials Act (CRMA) der darauf abzielt, alle Stufen der europäischen Wertschöpfungsketten für kritische Rohstoffe zu stärken. Für die Fraktion Die Linke wird EU-Parlamentarierin Cornelia Ernst den weiteren Prozess des CRMA als Schattenberichterstatterin begleiten. Vor diesem Hintergrund setzt sie sich derzeit intensiv mit den verschiedenen Dimensionen der Rohstoffpolitik auseinander und besuchte im Rahmen ihrer Rohstoff-Tour verschiedene Stakeholder in Sachsen, unter anderen das HIF.

Dr. Simone Raatz (Adminsitrative Leiterin am HIF), Prof. Gerald van den Boogaart (Abteilungsleiter Modellierung und Bewertung) und Dr. Laura Tusa (Wissenschaftliche Mitarbeitein Abteilung Erkundung) informierten Frau Ernst über die Forschung des HIF und die signifikanten Herausforderungen in Bezug auf die Versorgungssicherheit mit kritischen Rohstoffen. "Damit sich Europa von Abhängigkeiten befreien kann, bedarf es einer signifikanten Erhöhung der Recyclingraten. Dafür müssen End-of-Life-Geräte aber innerhalb der EU bleiben und hier recycelt werden. Die Industrie muss dafür mehr in die Pflicht genommen werden, in dem beispielsweise jedes Gerät mit einem Produktpass ausgestatt ist, der Aufschluss über die verbauten Materialien gibt", sagt van den Boogart. Aber durch Recycling allein ist die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet, es braucht weiterhin primäre Rohstoffe. "Wir haben in Europa Lagerstätten mit wichtigen Industriemetallen, das müssen wir nutzen. Leider fehlt dem heimischen Bergbau oft die gesellschaftliche Akzeptanz, daran müssen Politik und Wissenschaft arbeiten", ergänzt Dr. Tusa.

"Mit dem CRMA ist die EU auf dem richtigen Weg, doch es ist höchste Zeit, ein Umdenken in Bezug auf Rohstoffe anzuregen. Denn nur wenn die Rohstoffe, die bereits in der EU sind, wieder für neue Produkte eingesetzt werden und heimische, primäre Rohstoffquellen genutzt werden, kann sich Europa unabhängiger von Rohstoffimporten und damit Abhängigkeiten machen", fasst Dr. Raatz zusammen.