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entdeckt_01_2013

TITEL// Das Forschungsmagazin aus dem HZDR WWW.Hzdr.DE 18 19 bar bin ich meinem Nachfolger Jürgen Faßbender, der an sei- nem Engagement für das Ionenstrahlzentrum und damit auch für SPIRIT nie einen Zweifel ließ. Als meine Pensionierung also im Jahr 2010 anstand, bot sich mir die Gelegenheit, auf einer halben Stelle die Koordination von SPIRIT weiterzuführen. Das konnte und wollte ich mir nicht entgehen lassen. Der Reiz be- steht für mich darin, dass ich mich auf die eigene Mannschaft verlassen kann, dass SPIRIT viele auswärtige Messgäste mit interessanten Fragestellungen nach Dresden zieht und dass unser Ionenstrahlzentrum, an dem mir natürlicherweise sehr viel liegt, dank SPIRIT im europäischen Forschungskonzert die erste Geige spielen kann. Viele Wissenschaftler würden ein solches EU-Projekt als Belastung, vielleicht gar als Bürokratie-Monster erleben. Ist die Aufgabe des Koordinators denn nicht mit viel Aufwand verbunden, oder anders: Ist es nicht manchmal recht mühsam, die unterschiedlichen Part- nereinrichtungen alle auf das Miteinander im gemein- samen Konzert einzustimmen? Natürlich ist solch ein Projekt nicht immer nur einfach. Es gab auch Verzweiflung und Enttäuschungen. Stellen Sie sich vor, man muss die Beträge gegenüber der EU auf den Cent genau abrechnen! Und das bei einem Projekt mit einem Gesamt- volumen von sieben Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren. Zum Glück haben wir in Rossendorf langjährige Erfahrungen mit den sogenannten Infrastruktur-Programmen der Europäischen Union. Bereits seit dem vierten Rahmenpro- gramm fließen EU-Infrastrukturmittel in unser Ionenstrahlzen- trum; SPIRIT ist Teil des siebten EU-Rahmenprogramms. Ein großer Unterschied ist allerdings, dass die ersten Förderun- gen sich nur auf unser Institut bezogen, jetzt handelt es sich um ein großes internationales Konsortium. Weil mir die damit verbundenen Herausforderungen durchaus bewusst waren, haben wir zu Beginn viel Mühe und Zeit in die Auswahl der teil- nehmenden Partnereinrichtungen investiert. Die EU-Vorgabe lautete damals: nicht mehr als zehn Partner – es wurden dann elf. In Europa gibt es aber rund 35 Ionenstrahl-Labore mit vergleichbarer Ausrichtung. Das war eine delikate Aufgabe, denn jeder wollte teilnehmen. Wir schickten damals sorgfältig ausgearbeitete Fragebögen an mehr als 30 Labore und werteten diese dann unter folgenden Gesichtspunkten aus: es sollten im SPIRIT-Konsortium mög- lichst alle Verfahren für die Bearbeitung und die Untersuchung von Materialien mit Ionenstrahlen verfügbar sein, die Institute sollten über eine ausgewiesene wissenschaftliche Qualität DIE ERSTE GEIGE: Als führendes Ionenstrahlzentrum in Europa zeigt das HZDR Nutzern die vielfältigen Möglichkeiten von Ionenstrahlen, stellt seine Anlagen zur Verfügung und gewährleistet den Zugang zu Top-Einrichtungen. Foto: Oliver Killig

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