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entdeckt 02/2015 - Uran, Plutonium & Co. - Editorial

entdeckt 02 .15 EDITORIAL WWW.HZDR.DE LIEBE LESERINNEN UND LESER, in Deutschland gibt es noch keinen Endlager-Standort für hochradioaktive und wärmeentwickelnde Abfälle. Bei die- sem politisch „heißen“ Thema handelt es sich unstrittig um ein großes und drängendes Problem unserer Gesellschaft. Wissenschaftliche Lösungen für solche Fragestellungen zu erarbeiten, dafür steht die Helmholtz-Gemeinschaft Deut- scher Forschungszentren. In diesem Jahr blickt sie auf eine 20-jährige Geschichte zurück: 1995 wurde aus dem losen Verbund mit dem Namen „Arbeitsgemeinschaft der Großfor- schungseinrichtungen“ eine Gemeinschaft mit nunmehr 18 Zentren. Diese arbeiten zentrumsübergreifend auf insgesamt sechs Forschungsgebieten. Zwar gehört das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf erst seit dem Jahr 2011 dem größten Forschungsverbund Deutsch- lands an, die Endlagerforschung stand jedoch bereits auf der Agenda, als sich nach Mauerfall und politischer Wende im Jahr 1992 das Forschungszentrum Rossendorf neu gründete. Grund genug, um die Ergebnisse aus rund 20 Jahren Endlager- forschung in Dresden einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. In der vorliegenden Ausgabe von „entdeckt“ werfen wir einen Blick in radiochemische, geologische und mikrobio- logische Labore, schauen den Forschern an der „Rossendorf Beamline“ am Europäischen Synchrotron in Grenoble über die Schulter und steigen einige hundert Meter hinab in finnische, schwedische und Schweizer Versuchslabore. Wie reagieren „Uran, Plutonium & Co.“ mit Mineraloberflä- chen in sauerstoffarmen oder wässrigen Umgebungen? Wie wechselwirken sie mit Mikroorganismen tief unter der Erde? Und wie mit dem Wirtsgestein oder mit Materialien, die als technische Barrieren im Endlager die Ausbreitung der radio- aktiven Substanzen verhindern sollen? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, setzen die Forscher am HZDR eine große Bandbreite an spektroskopischen Methoden ein. Sie bestrahlen die Proben mit Laser-, Infrarot- und Röntgenlicht oder nutzen die fluoreszierenden Eigenschaften bestimmter Verbindungen, um das Verhalten der Actiniden auf der Ebene der Moleküle und Atome aufzuklären. Das Ergebnis dieser Grundlagenforschung sind viele einzelne Puzzleteile, die als gesicherte Erkenntnisse Eingang in Datenbanken finden. Damit stehen sie Wissenschaftlern aus aller Welt, aber auch Behörden und zukünftigen Endlager-Betreibern zur freien Verfügung. Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Insti- tuts, gibt im Interview mit der „entdeckt“-Redaktion zu beden- ken, dass es zu personellen Engpässen kommen könnte, wenn eines Tages mit dem Bau des Endlagers für hochaktiven Abfall begonnen wird. Deshalb sei die Ausbildung von Endlager-Exper- ten eine wichtige Aufgabe für Universitäten und Forschungs- einrichtungen. Wissenschaft könne zudem durch fundierte Informationen zu einer sachlichen Diskussion beitragen. Wie Sie es von uns gewohnt sind, stellen wir Ihnen weitere aktuelle Arbeiten aus dem HZDR und die dazugehörigen For- scher vor. Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen Christine Bohnet Abteilung Kommunikation und Medien im HZDR TITELBILD: Actiniden sind hochgiftige und radioaktive Schwermetalle, deren Verbreitung sicher unterbunden werden muss. Wissenschaftler des HZDR haben diese bei ihren Arbeiten zur Endlagerforschung im Fokus. Grafik: AVANGA

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